Süddeutsche Zeitung

Polizei in München:18-Jähriger in Milbertshofen getötet

Lesezeit: 1 min

Der junge Mann kommt bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen ums Leben. Ein 15-Jähriger muss schwer verletzt ins Krankenhaus. Der ermittelnden Mordkommission stellt sich die Situation als "sehr verworren" dar

Von Joachim Mölter

Bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen von Jugendlichen ist am Montag am Korbinianplatz in Milbertshofen ein 18-Jähriger ums Leben gekommen. Der junge Mann war am späten Nachmittag von den alarmierten Rettungskräften schwer verletzt aufgefunden und unter laufender Reanimation ins Krankenhaus gebracht worden, wo er jedoch noch am Abend verstarb.

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war außerdem ein 15-Jähriger "mittels scharfer Gewalt" schwer verletzt worden. Er wurde ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht; akute Lebensgefahr besteht den Angaben zufolge nicht. Mit welchen Waffen oder Gegenständen die Taten verübt wurden, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitteilen.

Der Mordkommission stellt sich die Situation als "sehr verworren" dar

Anwohner hatten die Polizei wegen der Streitigkeiten gerufen, die gegen 17.10 Uhr auf einem Grünstreifen vor einem Wohnhaus ihren Anfang genommen hatten. Nach ersten Ermittlungen hatten sich zwei Gruppierungen gegenseitig attackiert, dabei sollen insgesamt mehr als zehn Personen beteiligt gewesen sein.

Über die Hintergründe der Auseinandersetzung ist bislang nichts bekannt. Auch ob der Getötete und der Verletzte zur gleichen Gruppe gehörten oder auf verschiedenen Seiten standen, ist noch unklar. Beide waren in der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung getreten: der 18-Jährige unter anderem wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten, der 15-Jährige wegen Sachbeschädigung.

Zwei Attacken mit Messern in den vergangenen Monaten

Die weiteren Beteiligten waren beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits geflüchtet. Bei anschließenden Kontrollen in der Nähe trafen Polizisten dann mehrere Personen an, die ebenfalls bereits aktenkundig sind. Ob sie an der Auseinandersetzung teilgenommen hatten oder nur zufällig in der Nähe waren, wird noch ermittelt. Weil sich den Beamten der ermittelnden Mordkommission die Situation als "sehr verworren" darstellt, wie es ein Sprecher formulierte, werden Zeugen um sachdienliche Hinweise gebeten, was Hintergrund, Verlauf und Teilnehmer der Tat betrifft.

Erst im Dezember war in der Nähe des Rosenheimer Platzes ein 17-Jähriger bei einem Streit wegen eines Drogengeschäfts von einem anderen Jugendlichen erstochen worden. Und im Oktober war ein 18-Jähriger am Karl-Preis-Platz durch einen Messerstich in die Brust lebensgefährlich verletzt worden. Auch dieser Tat war eine Auseinandersetzung zweier Gruppen von Heranwachsenden vorausgegangen.

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