Süddeutsche Zeitung

Großeinsatz der Polizei:Bewaffneter Student in Münchner Universität festgenommen

Zeugen war in einer Vorlesung die Waffe eines Kommilitonen aufgefallen. Der 18-Jährige besitzt diese jedoch legal. Ob er sie auch mit in die LMU bringen durfte, gilt es nun zu klären.

Von Martin Bernstein

Bei einem Großeinsatz der Münchner Polizei ist am Dienstagmittag in der Uni ein mit einer Schreckschusspistole bewaffneter Mann vorübergehend festgenommen worden. Das berichtete ein Polizeisprecher. Schon wenig später konnte jedoch Entwarnung gegeben werden: Eine Gefahr habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, hieß es am Nachmittag.

Vorausgegangen waren Meldungen über eine angebliche Bedrohungssituation im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität in der Münchner Maxvorstadt. Dutzende Beamte, darunter auch zivile Kräfte und Spezialeinheiten, waren zum Geschwister-Scholl-Platz geeilt, umliegende Straßen waren teilweise gesperrt. Nach knapp einer Stunde konnte laut dem Polizeisprecher ein Verdächtiger im Inneren des historischen Gebäudes festgenommen werden. Es handelt sich um einen 18 Jahre alten Studenten, der eine mit dem amtlichen PTB-Siegel gekennzeichnete Schreckschusspistole gut zu sehen bei sich trug. Kommilitonen war das während einer Wirtschafts-Vorlesung aufgefallen - einer rief die Polizei.

Der 18-Jährige konnte den Beamten jedoch versichern, dass er die Schreckschusswaffe zum Selbstschutz trägt und den dafür nötigen kleinen Waffenschein besitzt. Gegen das Strafrecht hat der junge Mann, der nach SZ-Informationen Sohn eines Landtagsabgeordneten ist, damit nicht verstoßen. Offen ist, ob er Bestimmungen der LMU verletzt hat. Die Hausordnung verbietet zwar das Mitbringen von Haustieren und das Benutzen von Rollschuhen in den Räumen der Universität, Waffen werden aber nicht erwähnt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5689122
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/bm
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.