Süddeutsche Zeitung

Gästeliste-Affäre:Versöhnung vor dem Neujahrsempfang

Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander hat sich mit dem stellvertretenden Landrat Christoph Nadler ausgesprochen. Der Grüne ist nun doch willkommen.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Die Gästeliste-Affäre in Taufkirchen ist Geschichte, noch bevor der Neujahrsempfang überhaupt stattgefunden hat. Bürgermeister Ullrich Sander teilte am Donnerstag mit, dass sein Streit mit dem stellvertretenden Landrat Christoph Nadler beigelegt sei. In der Folge habe er den Grünen-Politiker aus Taufkirchen dann auch zum Neujahrsempfang der Gemeinde am 31. Januar eingeladen. "Das Thema ist damit erledigt", sagt Sander. "Da zeigt sich wieder mal, dass es etwas bringt, wenn man miteinander redet."

Hintergrund der Aussprache ist ein seit Längerem schwelender Streit zwischen Nadler und dem von der CSU nominierten, parteifreien Bürgermeister, der sich dem Vernehmen nach von Aussagen des Vize-Landrats gekränkt fühlte. Aus diesem Grund lud Sander den langjährigen Gemeinderat und einzigen Vertreter Taufkirchens im Kreistag bereits im Vorjahr nicht zum Neujahrsempfang der Gemeinde ein.

Auch heuer verzichtete Sander zunächst auf eine Einladung, worauf Gemeinderatsmitglieder der Grünen und deren Ortsvorsitzende in einem Brief ans Rathaus ankündigten, der Veranstaltung aus Solidarität mit Christoph Nadler fernzubleiben. Man wolle zeigen, schrieben sie, "dass grundsätzlich persönliche Verdienste für die Allgemeinheit das entscheidende und nachvollziehbare Kriterium bei Einladungen und Ehrungen der Gemeinde sind".

Zunächst berichtete die SZ über den Protestbrief; in der Folge griffen weitere Medien das Thema auf. "Das hat offenbar Bewegung in die Sache gebracht", sagt Sander. "Herr Nadler hat mich angerufen, und jetzt sprechen wir wieder miteinander." In jenem Telefonat habe er den Grünen-Politiker sogleich zum Neujahrsempfang eingeladen, berichtetet der Rathauschef. "Ich freue mich, dass er kommt. Vielleicht können wir dann auch noch mal bei einem Bier über die Sache reden."

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