Süddeutsche Zeitung

Unwetter:Hagelkörner wie Golfbälle

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Das Gewitter vom Montagabend hat in Aying einige Schäden hinterlassen.

Von Bernhard Lohr, Aying

Paul Weiler konnte nicht mehr viel retten. Die Scheiben seines Gewächshauses in Aying haben die Hagelkörner regelrecht zerschossen. Auch viele andere wurden in der Gemeinde im Südosten des Landkreises eiskalt von dem Gewitter am späten Montagabend erwischt, das Hagelkörner produzierte, deren Größe mancher sogar mit der von Golfbällen verglich.

Die Feuerwehr hatte gut zu tun. Sie war sowieso gerade bei einer Übung, als das Unwetter losbrach. Markus Eichler, Zweiter Kommandant der Feuerwehr, berichtet, wie man gleich losgezogen sei, ohne Alarm schlagen zu müssen, weil man gerade beisammen war. Das größte Problem habe der Feuerwehr bereitet, dass Hagel und Starkregen Massen an Laub von den Bäumen gerissen und Gullys verstopft habe. Man habe versucht, das Wasser von den Straßen zu bringen. Größere Schäden wurden der Feuerwehr nicht gemeldet.

Aber die gab es, auch wenn nicht jeder die Feuerwehr zu sich gerufen hat, weil im Gewächshaus zwischen den Tomatenstauden alles voller Glasscherben war. Viele mussten schließlich feststellen, dass die Hagelkörner Dellen auf den Dächern und den Motorhauben ihrer Autos hinterlassen haben. In Jalousien schlugen die Hagelkörner wie Geschosse ein und hinterließen Löcher. Gartenmöbel auf den Terrassen wurden beschädigt. Aus Dachrinnen schoss oben das Wasser heraus, weil Abflüsse einfach die Menge nicht mehr aufnehmen konnten oder verstopft waren. Größere Schäden entstanden auf den Feldern am Mais und an der Gerste.

Erst vor knapp 14 Tagen hatte ebenfalls ein Unwetter Aying heimgesucht und damals einen Baum an der Staatsstraße Richtung Faistenhaar umgerissen. Feuerwehr-Kommandant Eichler sagt, die gravierenden Wetterereignisse nähmen seinem Eindruck nach zu. Die etwa zehn Feuerwehrleute waren am Montagabend von 22 Uhr bis 0.45 Uhr an sechs Orten im Gemeindegebiet im Einsatz.

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Quelle:
SZ vom 23.06.2021
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