Süddeutsche Zeitung

Veranstaltungsreihe:Lebensqualität neu denken

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Bei den Vortragswochen, die der Grünwalder Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing veranstaltet, sprechen prominente Referenten über die Zukunft der Gesellschaft und ein gutes Dasein.

Von Udo Watter, Grünwald

Das Wort "Lebensqualität" mag keinen großen poetischen Zauber entfalten, aber als Sammelbegriff von Faktoren, welche die Lebensbedingungen einer Gesellschaft und ihrer Individuen ausmachen, ist er ein wesentlicher Indikator. Was und warum etwas als wichtig für die Lebensqualität erachtet wird, ist freilich auch immer wieder dem Wandel unterworfen - wenngleich Kategorien wie Gesundheitswesen, Stabilität, Bildung, Kultur und Umwelt quasi von zeitlosem Wert sind.

"Lebensqualität neu denken - die Zukunft unserer Gesellschaft" lautet das programmatische Motto der Winter-Akademie-Wochen, die der Grünwalder Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing in den kommenden Wochen veranstaltet. Die Referenten sind gewohnt hochkarätig: Zum Auftakt kommt an diesem Mittwoch, 8. Februar, der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Schauplatz seines Vortrages "Was ist ein gutes Leben? Theologische Überlegungen zur ökologischen Transformation" ist der evangelische Gemeindesaal an der Wörnbrunner Straße 1. Eine Woche später, am 15. Februar, wird Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, dort referieren. Das Thema der nicht zuletzt als eloquente "CSU-Erklärerin" bekannten Politikprofessorin: "Mehr als eine Schönwetterdemokratie: Die pluralistische und rechtsstaatliche Demokratie in Zeiten der Krisen".

Nach den Pandemie-Jahren soll es wieder mehr "Aprés-Diskurs" geben

Generell wollen die Organisatoren mit diesen Vorträgen Impulse aus Gesellschaft, Politik, Kultur und Kirche geben, um die Besucher zum Diskutieren, Reflektieren und eventuell zum Handeln anzuregen. "Seriöse Informationen über relevante Themen zu erhalten, ist gerade in der komplexen Weltlage dieser Zeit wichtiger denn je", erklärt das Leitungsteam des Grünwalder Freundeskreises um Karin Jacobs-Zander. Nach den eher stillen Pandemie-Jahren soll vor allem der Aprés-Diskurs wieder stärker zur Geltung gebracht werden: "Der Austausch nach den Vorträgen ist einer der Markenzeichen der beliebten Akademie-Veranstaltungen." Um das auch noch atmosphärisch-kulinarisch zu flankieren, ist das Publikum im Anschluss an die Veranstaltungen "zu Schmankerln und Getränken in den Gartenflügel, gleich neben dem großen Gemeindesaal, eingeladen".

Ein weiterer Referent ist am Donnerstag, 2. März, der Rechtsanwalt Norbert Scharf, der über "Wirtschaftsstrafrechtliche Entwicklungen unserer Zeit - ein Beitrag zur Lebensqualität?" aus der Perspektive eines Strafverteidigers spricht. Am Donnerstag, 14. März, wird dann der Rabbiner Tom Kucer von der Liberalen Jüdischen Gemeinde München einen Vortrag halten: "Das Konzept der Seele im Judentum und die Aufbewahrung der Schöpfung". Es ist der Abschluss der Akademie-Wochen, die "Lebensqualität" als Ergebnis gesellschaftlicher, ökonomischer, aber eben auch spiritueller Bedingungen und Umstände beleuchten.

Auch in diesem Jahr wird jeder Vortrag per Live-Stream auf dem Youtube-Kanal "Thomasgemeinde Grünwald" übertragen und kann auch später noch dort angeschaut werden. Karten zu den Vorträgen kosten jeweils acht Euro. Der Eintritt für die Mitglieder des Freundeskreises ist frei, ebenso für Schüler und Studenten. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr.

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