Süddeutsche Zeitung

Kulturpolitik:Bayerische Kunsthochschulen verbünden sich

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Vor dem Hintergrund des neuen Hochschulgesetzes: Die Akademien wollen enger als bisher zusammenarbeiten, um "mit einer Stimme" die Interessen der professionellen Kunstausbildung in Bayern zu vertreten.

Von Susanne Hermanski

Die Technische Universität München hat allein mehr als 50 000 Studierende, alle sechs Kunsthochschulen Bayerns kommen zusammen auf weniger als 4000. Das neue Hochschulgesetz gilt zunächst einmal für alle gleichermaßen, dennoch ist zu ahnen, dass die Probleme und Anforderungen der Künstler von morgen anders gelagert sein könnten als die der Volkswirte und Ingenieure.

Um künftig wenigstens "mit einer starken Stimme" sprechen zu können in den Belangen der professionellen Kunstausbildung in Bayern, haben in dieser Woche die sechs staatlichen Kunsthochschulen den Hochschulverbund "Kunsthochschule Bayern" gegründet. Als "erste Erfolge dieses gemeinsamen Auftretens", das bisher in der Landeskonferenz der bayerischen Kunsthochschulen abgestimmt wurde, verbuchen die sechs Präsidentinnen und Präsidenten "die enge Beteiligung der Kunsthochschulen in den Anhörungen zum Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG)".

Das lange hart umkämpfte Gesetz ist bereits zum 1. Januar 2023 in Kraft getreten. Dennoch wird aktuell dafür noch der Rahmenvertrag zwischen dem Freistaat und allen staatlichen Hochschulen verhandelt. Der Hochschulverbund "Kunsthochschule Bayern" sieht sich nun neben den Verbünden "Universität Bayern e.V." und "Hochschule Bayern e.V." als "eine von drei starken Allianzen, die die Interessen von Kunst und Wissenschaft vertreten".

Den Vorsitz hat Rainer Kotzian inne; er ist der Präsident der Hochschule für Musik in Nürnberg. Karen Pontoppidan, Präsidentin der Akademie für Bildende Künste in München, ist seine Stellvertreterin. Ebenfalls mit im Boot: Holger Felten, Präsident der Kunstakademie Nürnberg, Lydia Grün, Präsidentin Hochschule für Musik und Theater München, Bettina Reitz als Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film und Christoph Wünsch, der Präsident der Musikhochschule Würzburg.

Kunstminister Markus Blume (CSU) begrüßt den stärkeren Zusammenschluss und betont: "Unsere bayerischen Kunsthochschulen sind exzellente Ausbildungsstätten, Orte des kreativen Schaffens und wichtige gesellschaftliche Impulsgeber. Ich freue mich, dass sie ihre Interessen in einer starken Stimme bündeln." Der Verbund "Kunsthochschule Bayern" gibt der bisherigen Zusammenarbeit im Rahmen der Landeskonferenz der bayerischen Kunsthochschulen eine feste Form und löst die Landeskonferenz ab.

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