Süddeutsche Zeitung

Giesing:Gebändigte Löwen

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Bezirksrätin setzt sich für Rückkehr des TSV 1860 unter Auflagen ein

Im Fußball müssen Regeln nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz beachtet werden, damit aus einem Sportereignis kein Sportärgernis wird. Genau darum geht es im Kern der Diskussion über eine mögliche Rückkehr der ersten Mannschaft des TSV 1860 München nach Giesing. Zwar hatten sich jüngst die SPD-Fraktionen im Bezirksausschuss 17 Obergiesing-Fasangarten und im Bezirksausschuss 18 Untergiesing-Harlaching in einem Antrag für diese Option ausgesprochen. Allerdings hatten die Genossen ihre Zustimmung zum Spielbetrieb der Löwen im Grünwalder Stadion von einer Reihe strikter Auflagen abhängig gemacht.

Auf deren Einhaltung pocht nun auch die Bezirksrätin Helga Hügenell (SPD) in einem Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Dabei verweist Hügenell auf persönliche Erlebnisse, die sie nicht nur während ausverkaufter Derbys mit dem FC Bayern, sondern auch an "normalen" Spieltagen regelmäßig mache. Als direkte Anwohnerin des Stadions bekomme sie insbesondere die Parkplatz- und Verkehrsprobleme mit - neben allen anderen unschönen Randerscheinungen solcher Großveranstaltungen: "Mein persönliches Highlight war der Heimweg von meinem Büro in der Goethestraße in die Otkerstraße am Wettersteinplatz in etwas mehr als zwei Stunden." Aufgrund der bei ausverkauftem Stadion notwendigen Sperrung der Kreuzung Grünwalder Straße/Candidstraße/Tegernseer Landstraße hatte sich, so Hügenell, der Verkehr bis in die Kapuzinerstraße beim Arbeitsamt zurückgestaut. Insofern könne sie alle verstehen, welche einer Rückkehr der Löwen ins Grünwalder Stadion mehr als kritisch gegenüber stehen. Trotzdem bittet sie jetzt den OB darum, die Initiative der SPD-BA-Fraktionen zu unterstützen. Deren Antrag greife nämlich die Kritik der Nachbarn auf und benenne die Probleme, die an Spieltagen auftreten. "Ziel unseres Antrags ist es, einen Ausgleich zwischen Fan-Interessen, Vereins-Interessen und Anwohner-Interessen herzustellen", so Hügenell.

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Quelle:
SZ vom 28.06.2017 / gru
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