Süddeutsche Zeitung

Gehaltsreport:So viel verdienen die Chefetagen städtischer Firmen

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Eines fällt besonders auf, wenn man sich die Spitzenverdiener ansieht: In der ersten Reihe findet man fast nie eine Frau. Die Gehälter im Überblick

Von Silke Lode, Pia Ratzesberger und Birgit Kruse

Das meiste Geld verdient der Mann mit dem Haus voller Geld - der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse. Im vergangenen Jahr konnte sich Ralf Fleischer über ein Gehalt von mehr als einer halben Million Euro freuen. Der Chef der Stadtwerke, Florian Bieberbach, verdiente zwar etwas weniger als Fleischer, doch sein Einkommen liegt noch immer über einer halben Million Euro. Auf dem dritten Platz folgt dann Michael Kerkloh vom Flughafen München mit 497 000 Euro, danach Axel Fischer, der Geschäftsführer der München Klinik mit 382 000 Euro. Man könnte die Reihe beliebig fortsetzen - aber eines fällt auf, wenn man sich die Chefetagen der großen Münchner Firmen ansieht: In der ersten Reihe findet man fast nie eine Frau.

Wenn man also wissen will, wie die Managerinnen der Unternehmen verdienen, an denen die Stadt beteiligt ist, muss man meistens in die zweite Reihe blicken. Dort steht dann zum Beispiel Marlies Mirbeth. Sie ist Mitglied im Vorstand der Stadtsparkasse und verdient mit 477 000 Euro unter den Chefinnen mit Abstand am besten. Auf dem zweiten Platz folgt Andrea Gebbeken vom Münchner Flughafen mit 249 000 Euro, danach Monika Dech von der Messe München mit 232 000 Euro. Auf dem vierten Platz steht Gerda Peter, die Geschäftsführerin der GWG, das Unternehmen leitet sie gemeinsam mit Christian Amlong. Genauso verhält es sich bei der Frau auf dem fünften Platz, Carmen Bayer führt das Deutsche Theater gemeinsam mit Werner Steer, die beiden teilen sich ein Gehalt von 308 000 Euro. Es gibt also immerhin ein paar Frauen, die mit in der ersten Reihe stehen. Bei keinem der großen Münchner Unternehmen aber ist an der Spitze alleine eine Chefin zu sehen - während es sehr viele Chefs gibt.

Im Vergleich mit den anderen städtischen Firmen schneidet die Führungsriege der Stadtsparkasse ziemlich gut ab, mit Vorständen in der privaten Wirtschaft kann sie aber trotzdem nicht mithalten. Der Vorstandsvorsitzende von Daimler zum Beispiel verdiente zuletzt in einem Jahr mehr als 13 Millionen Euro. Das Gehalt von Dieter Zetsche liegt also etwa 24 Mal so hoch wie das von Ralf Fleischer, dem Vorstandsvorsitzenden der Münchner Stadtsparkasse. Allerdings arbeiten bei Daimler auch bedeutend mehr Menschen als bei der Bank im Tal, zuletzt waren es zum Beispiel knapp 150 Mal so viele wie bei der Stadtsparkasse.

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Quelle:
SZ vom 14.12.2018
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