Süddeutsche Zeitung

Eichenau:Hund mit Schneckenkorn vergiftet

Es muss beim Gassi gehen passiert sein. Kurz darauf erbricht sich der Schäferhund und muss behandelt werden. Die Polizei prüft einen Zusammenhang mit Germeringer Fällen.

Wolfgang Krause

Wochenlang hat ein Unbekannter in Germering und im Würmtal immer wieder Hunde mit Fleischködern vergiftet, die mit Schneckenkorn versetzt waren. Jetzt meldet die Olchinger Polizei einen Vergiftungsfall aus Eichenau: Demnach hat ein Schäferhund am Donnerstag vermutlich beim Gassigehen in der Nähe von Unterroggenstein Schneckenkorn aufgenommen. Ob es sich um einen gezielten Anschlag gehandelt hat, steht laut Polizei aber nicht fest.

Nach Angaben des stellertretenden Olchinger Polizeichefs Herbert Kanz berichtete der 31 Jahre alte Besitzer, dass er mit seinem neunjährigen belgischen Schäferhund zwischen 14.30 und 15.30 Uhr auf den Feldwegen zwischen Eichenau und Olching spazieren war. Ob das Tier dabei etwas gefressen hat, konnte er nicht sicher angeben, da es zeitweise ohne Leine gelaufen war. Am Abend erbrach sich der Hund, nachdem er Trockenfutter gegessen hatte. Das Erbrochene enthielt blaue Körner, die die Tierärztin als Schneckenkorn identifizierte. Der Schäferhund befand sich am Freitag immer noch in tierärztlicher Behandlung.

Kanz schließt nicht aus, dass ein Zusammenhang mit dem Auslegen von Giftködern bei Germering besteht. Schließlich wird um diese Jahreszeit üblicherweise kein Schneckenkorn gestreut. Die Olchinger Polizei informierte vorsorglich den zuständigen Jagdpächter und die Inspektion in Germering. Die hatten mit Hilfe von Warntafeln und verstärkten Polizeistreifen zuletzt erreicht, dass in Germering und im Würmtal keine neuen Fälle auftraten. "Wir hoffen jetzt inständig, dass es bei einem einzelnen Fall bleibt und nicht die Serie von Germering zu uns rüberkommt", sagt der stellvertretende Olchinger Polizeichef.

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Quelle:
SZ vom 06.04.2013
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