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Attraktives Moosburg:Gebt der Jugend Farbe und Pinsel, und die Stadt wird bunt

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Für eine schönere Stadt kann man viele Konzepte machen oder einfach zur Tat schreiten. In Moosburg ist es schon Tradition, dass die Jugend genau dies tut: 50 Mülleimer leuchten wie Farbkleckse in den Straßen.

Von Alexander Kappen, Moosburg

In Moosburg machen sich allerhand Leute schon eine gefühlte Ewigkeit eine Menge Gedanken, wie man die Stadt aufwerten und attraktiver machen könnte. Und so wird geplant und diskutiert - während die Jugend einfach zur Tat schreitet. Im jährlichen Wechsel greifen Schüler der weiterführenden Moosburger Schulen zu Farbe und Pinsel und zeigen, dass es für eine attraktive Stadt nicht unbedingt irgendwelche Wasserspiele oder Tiefgaragen braucht. Denn: Auch kunstvoll gestaltete Mülleimer haben ihren Reiz.

In diesem Jahr war wieder das Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium an der Reihe, an dem sich eine Gruppe von Schülern unter der Leitung von Lehrerin Stefanie Reiter bereits im Winter an die Arbeit machte. Der Aufwand hat sich gelohnt. Die Ergebnisse seien "großartig, das wertet das Stadtbild auf", stellte Johannes Becher, Jugendreferent des Stadtrats, beider Präsentation am Montag fest.

Das Projekt wurde schon zum vierten Mal organisiert. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet jetzt an die 45 bis 50 von Schülern bemalte Mülleimer. Ursprünglich stammt die Idee aus einer schwedischen Kleinstadt - und da wollte Moosburg nicht hinten an stehen. "Ich habe gesagt: Cool, das können wir auch", erinnerte sich der Jugendreferent. Wie recht er mit dieser Einschätzung hat, zeigen nicht zuletzt die neuen Werke der Gymnasiasten, von denen auch Bürgermeisterin Anita Meinelt bei der Präsentation sehr angetan war. Unterstützt wurde das Projekt nicht nur von der Stadt, welche die Eimer zahlte, sondern auch vom Jugendparlament. Es stellte von seinem Jahresbudget von 1500 Euro gut 150 Euro für den Kauf der Farben zur Verfügung.

Die Mülleimer wurden in diesem Jahr nach einem neuen Prozedere gestaltet. Nachdem bisher immer erst die Eimer bemalt und dann geeignete Plätze dafür gesucht worden waren, wählte man diesmal den umgekehrten Weg. "Wir haben zuerst die Öffentlichkeit befragt, wo die Eimer hin sollen, und dann wurden sie entsprechend gestaltet", so Becher. So setzt sich etwa das Motiv des Exemplars, das künftig am Fitnesspark im Baugebiet Georg-Schweiger-Straße stehen wird, mit dem menschlichen Körper auseinander. Neben einer Parkbank am Schleiferbach steht künftig ein Eimer mit Rätseln und Sprüchen, damit dem Rastenden nicht langweilig wird. Und bei einer Pferdekoppel an der "Kippe" steht fortan ein Mülleimer mit: Pferden.

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Quelle:
SZ vom 18.07.2017
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