Süddeutsche Zeitung

Der Landkreis als Ausbilder:Nachwuchs selbst rekrutieren

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Der Landkreis Freising steht beim Werben um Personal mit der Privatwirtschaft und anderen Kommunen in Konkurrenz. Die Zahl der Auszubildenden steigt kommendes Jahr um 25 Prozent auf dann gut 40 an.

Von Peter Becker, Freising

Der Landkreis Freising stellt im kommenden Jahr 15 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Der Kreisausschuss des Kreistags hat diesem Vorschlag der Verwaltung in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Inklusive von etwa sechs zugewiesenen Regierungsanwärtern wächst das Ausbildungsteam dann auf mehr als 40 Personen an. Das ist eine Steigerung um etwa 25 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019, in dem 33 Personen im Landratsamt in Ausbildung sind. Während der Amtszeit von Landrat Josef Hauner (CSU) ist die Zahl der Auszubildenden kontinuierlich angewachsen. 2014 waren 23 Jugendliche in Ausbildung.

Der Landkreis Freising braucht dringend Nachwuchskräfte, um seinen künftigen Aufgaben auch weiter gerecht werden zu können. Allerdings steht er dabei in direkter Konkurrenz mit der Privatwirtschaft und den anderen Kommunen in der Region rund um München, wo oft besser bezahlt wird. Deshalb versucht der Landkreis Freising, seinen Verwaltungsnachwuchs durch eigene Ausbildung zu rekrutieren. Wobei natürlich nicht gewährleistet ist, dass die fertig ausgebildeten Fachkräfte anschließend auch beim Landkreis Freising bleiben wollen. Eva-Maria Bucksch von der Personalabteilung des Freisinger Landratsamts sagte, dass es Gespräche mit den Auszubildenden gebe. In diesen würden sie darauf hingewiesen, welche Anschlussmöglichkeiten es im Landratsamt nach der Ausbildung gebe. Zuletzt habe man zwölf von 14 Nachwuchskräften halten können.

Ausbildung im Landratsamt als "gesamtgesellschaftliche Aufgabe"

Kreisrat Anton Neumaier (SPD) wies darauf hin, dass das Freisinger Landratsamt mit seiner Ausbildung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe erfülle. Rainer Schneider von den Freien Wählern regte außerdem an, einen Statistik zu führen, wie viele der Auszubildenden nach fünf Jahren noch im Landratsamt oder im Landkreis arbeiteten. Für das kommende Jahr 2020 werden insgesamt acht Ausbildungsstellen zum oder zur Verwaltungsfachangestellten zur Verfügung gestellt. Es gibt zwei Studienplätze zum Diplom-Verwaltungswirt. Zwei Studienplätze gibt es in Sozialer Arbeit in Kooperation mit der Landshuter Hochschule. Je einen Ausbildungsstelle oder Studienplatz gibt es zum Straßenwärter, Diplom-Verwaltungsinformatiker und Fachinformatiker in der Fachrichtung Systemintegration.

Die Personalverwaltung im Freisinger Landratsamt geht aber davon aus, dass eine gute Ausbildung nur dann erfolgen könne, wenn die Stelle der Ausbildungsleitung von derzeit 0,8 auf 1,5 Stellen aufgestockt werde. Ein entsprechender Stellenerhöhung ist für den Stellenplan im Jahr 2020 beantragt. Dazu müsse außerdem die angespannte Raumsituation verbessert werden.

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Quelle:
SZ vom 03.12.2019
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