Süddeutsche Zeitung

Neufahrn:Neues Konzept und neuer Träger

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Die Ganztagsbetreuung an der Jo-Mihaly-Mittelschule kann dank der Johanniter doch fortgesetzt werden.

Von Alexandra Vettori, Neufahrn

Vom neuen Schuljahr an wird es nun doch eine Ganztagsbetreuung an der Neufahrner Mittelschule geben, diesmal allerdings eine offene. Der gebundenen Form mit verbindlicher Viertages-Woche, wie sie die Schule seit Jahren und anfangs erfolgreich anbot, waren immer mehr Schüler weggeblieben. Zuletzt hatte es so ausgesehen, dass es gar kein Ganztagsangebot mehr geben würde. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung aber wurde ein neues Konzept für eine offene Betreuung präsentiert. Auch einen Träger gibt es mit der Johanniter Unfallhilfe schon dafür. Die Anmeldezahlen schauen gut aus: 44 Plätze gibt es, 39 Kinder sind schon angemeldet.

Für die Eltern liegt der Vorteil des neuen Modells darin, dass sie die Nachmittagsbetreuung jetzt tageweise buchen können, allerdings mindestens zwei Tage pro Woche. Das Angebot ist kostenfrei, nur das Mittagessen muss bezahlt werden. Das Hauptaugenmerk des pädagogischen Konzepts liegt auf der Hausaufgabenbetreuung. Davor gibt es ein verbindliches gemeinsames Mittagessen in der bestehenden Containermensa, danach Bewegung, Entspannungsangebote oder Wahlunterricht. Um 14 Uhr beginnt die Hausaufgaben- und Lernzeit, wozu extra Übungsmaterial für die Hauptfächer und eine kleine Präsenzbücherei zur Verfügung stehen. Danach ist wieder Freizeit. Die Kinder werden in zwei klassen- und jahrgangsübergreifende Gruppen eingeteilt. Generelle Betreuungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 12.20 bis 15.30 Uhr. In den Ferien gibt es keine Angebote.

Die Gemeinderäte lobten das neue Konzept der Mittelschule

Ein wichtiger Bestandteil im pädagogischen Konzept der Johanniter für ihre offenen Ganztagsbetreuungen ist die Partizipation der Kinder. Dazu werden Kinderkonferenzen veranstaltet, es gibt eine Wunschbox und man arbeitet zusammen an der Gestaltung der Räume. Hier kann die neue Ganztagsschule der Jo-Mihaly-Mittelschule natürlich auf der Ausstattung ihres Vorgängermodells aufbauen: Es gibt drei große Räume für die Nachmittagskinder im Osttrakt der Schule, für Ruhe, Hausaufgaben und Aktiv- und Kreativangebote. Nötig sind noch Vorhänge und Stühle für draußen, dort soll ein "grünes Klassenzimmer" für den Sommer eingerichtet werden. Ansonsten steht ein ganzer Container mit Billardtisch, Tischtennisplatte, Trampolin und Pedelecs zur Verfügung. Auch das Schülercafé dürfen die Nachmittagsgruppen nutzen, und Werkräume und Sporthalle, soweit es der Schulbetrieb zulässt.

Thomas Seidenberger von den Freien Wählern lobte die "tollen Vorgaben" in dem neuen Konzept. Beate Frommhold-Buhl (SPD) sah die enge Abstimmung zwischen Betreuungsteam, Lehrern und Schulleitern als besonders positiv an. Die Gemeinderätin wünschte sich nach einem Jahr einen Bericht darüber, wie es so laufe. Auch Christa Kürzinger von der CSU sprach von einer "flexiblen und zeitgemäßen Ganztagsbetreuung" und bot dem Team Sitzsäcke an, die noch vom Marktplatztreff übrig sind.

Geld gab es natürlich auch vom Gemeinderat, abgesegnet ohne eine Gegenstimme. Danach erhält jede Gruppe pro Schuljahr 6150 Euro von der Gemeinde, das Land legt noch einmal 32 730 Euro drauf. Dazu zahlt das Neufahrner Rathaus maximal 2000 Euro Sachkostenzuschuss pro Jahr und jetzt einmalig 10 000 Euro für nötige Umbauten. So braucht es eine Trockenwand mit Tür, einen weiteren Heizkörper und die Fluchtwege müssen auch optimiert werden.

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Quelle:
SZ vom 03.06.2020
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