Süddeutsche Zeitung

Freihamer Sportzentrum:Von Blindenfußball bis Unterwasserhockey

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In Freiham eröffnet eine Sportarena "der Superlative". Der Campus Freiham ist für ein breites Angebot im Breiten-, Schul-Vereins- und Leistungssport konzipiert. Und auch der Inklusionsgedanke ist konsequent umgesetzt.

Von Ellen Draxel

Genutzt wird Münchens Sportarena "der Superlative", wie das städtische Referat für Bildung und Sport das größte und neueste Sportzentrum der Stadt in Freiham mit knapp 80 000 Quadratmetern Sportfläche stolz nennt, bereits seit zwei Jahren. Doch erst jetzt konnte das Gelände an der Bodenseestraße offiziell eröffnet werden - pandemiebedingt. "Es freut mich sehr, nach dem Leuchtturm-Projekt Bildungscampus nun auch dieses tolle Sportgelände eröffnen zu dürfen", sagte Bildungs- und Sportbürgermeisterin Verena Dietl (SPD) bei der Feier am Dienstagnachmittag. München werde so endgültig zur "Sportstadt Nummer eins".

Der Sportpark, situiert im äußersten Westen an der Grenze zu Germering, ist wie der benachbarte Bildungscampus ein Aushängeschild. Nicht nur seiner Größe und Bandbreite wegen, die außer Schul-, Vereins- und Breitensport auch Leistungssport ermöglichen. Einzigartig ist vor allem der konsequent umgesetzte Inklusionsgedanke: Räume, Türen und Zugänge sind breit genug konzipiert für Rollstühle. Man hat Standards für Rollstuhlhockey und Blindenfußball beachtet, ein Orientierungssystem für Menschen mit Behinderung geschaffen und Einstiegshilfen sowie einen Hubboden in der Schwimmhalle installiert. Und für Hörgeschädigte stehen Induktionsschleifen auf den Tribünenplätzen zur Verfügung.

Die Ausstattung in dem großzügigen Areal hat 90 Millionen Euro gekostet

Ähnliches gibt es in Münchens Sportstätten in dieser Konsequenz bisher nicht. Lediglich zweieinhalb Jahre hat das Baureferat für die Planung und den Bau gebraucht. Knapp 90 Millionen Euro sind in zwei Dreifachhallen mit je 500 Tribünenplätzen, ein Schulschwimmbad und ein Multifunktionsgebäude mit einem Judo-, einem Tanzsport- sowie zwei flexibel nutzbaren Räumen geflossen. Zum Außenbereich gehören unter anderem drei Allwetterplätze, eine Beachvolleyballanlage, drei Kunstrasenplätze sowie eine Leichtathletikanlage.

Außer so klassische Sportarten wie Fußball, Handball, Basketball oder Turnen, die nahezu überall auszuüben sind, können in Freiham daher auch weniger alltägliche Disziplinen wie Futsal, eine besondere Art des Hallenfußballs, Schach, Badminton, Floorball, Parkour oder Unterwasserhockey angeboten werden. Im Übergang zwischen Bildungscampus und Sportpark, direkt hinter der Unterführung, befindet sich darüber hinaus noch eine 800 Quadratmeter große, jederzeit zugängliche und inklusiv nutzbare Skateanlage.

Bei der vom Bildungsreferat und Münchner Sportvereinen gemeinsam organisierten zweiwöchigen Aktion "Schluss-Spurt Schulsport", die am 19. Juli gestartet ist, können Schüler und Schülerinnen kostenlos erstmals auch rund 200 Schnupperangebote in Freiham wahrnehmen. Laut Stadtschulrat Florian Kraus sind fast alle Termine ausgebucht.

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