Süddeutsche Zeitung

Kammerspiele:Zeitkapsel-Reisende

In "Time Busters" beschäftigen sich Jugendliche mit Erinnerungskultur und Geschichtsverständnis.

Von Barbara Hordych

Wie funktioniert kollektive Erinnerung, wenn die NS-Vergangenheit immer weniger mit den individuellen Familienbiografien der Menschen verwoben ist? Eine Frage, mit der sich die Produktion "Time Busters" beschäftigt: Eine Schulklasse im Jahr 2433 entdeckt eine Zeitkapsel. Darin befinden sich jahrhundertealte Aufzeichnungen von gleichaltrigen Jugendlichen, die sich im Jahr 2023 mit der eigenen Gegenwart und nahen Vergangenheit befasst haben.

Begleitet von der Theaterpädagogin Elke Bauer haben die Jugendlichen in einem umfassenden Workshop-Prozess eine Vorstellung entwickelt, die unsere Erinnerungskultur hinterfragt und unser Geschichtsverständnis erweitert. Regie führt der Dramaturg Martín Valdés-Stauber, der seit 2018 in dem Langzeitprojekt "Schicksale" gemeinsam mit Janne und Klaus Weinzierl die Biografien der im NS-Regime Verfolgten unter den Mitarbeitern der Kammerspiele erforscht.

Nach der Premiere am 25. Februar blickt Max Czollek um 20 Uhr im Gespräch mit Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums, auf sein neues Buch "Versöhnungstheater" (Hanser), das bezeichnenderweise auf der Bühne eines Theaters präsentiert wird. Im Anschluss an die Vorstellung am 26. Februar ist ein Publikumsgespräch angesetzt.

Time Busters, Samstag, 25. und Sonntag, 26. Februar, 18 Uhr, Münchner Kammerspiele, Werkraum , Maximilianstraße 26

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