Süddeutsche Zeitung

Eichhörnchen:Gulliver im Gullydeckel

Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate musste ein Nager aus dem Loch eines Deckels gerettet werden

Irgendwie scheinen Gullydeckel auf Eichhörnchen eine große Anziehungskraft zu haben. Dass sie für die kleinen Tiere auch erhebliche Gefahren bergen, hält sie offenbar nicht ab. Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate musste ein Eichhörnchen aus dem Loch eines solchen Gullydeckels befreit werden. Das teilte die Tierrettung München am Samstag mit. Das Missgeschickt widerfuhr dem Tier bereits am Donnerstag.

Gegen zehn Uhr morgens hatte ein Vater bei den Helfern angerufen. Gemeinsam mit seiner Tochter hatte der Mann in der Semperstraße im Stadtteil Ramersdorf das Tier in seiner misslichen Lage entdeckt, aus der es sich nicht mehr selbst befreien konnte.

Der diensthabende Tierarzt Patrick Wagmeister konnte das Eichhörnchen mithilfe eines Gleitmittels, das auch bei der Geburtshilfe eingesetzt wird, befreien. Das erschöpfte Tier, das die Helfer inzwischen Gulliver getauft haben, wurde versorgt und in einer Transportbox zum Verein Eichhörnchenschutz e.V. zu Sabine Gallenberger gebracht. Inzwischen gehe es dem Tier schon wieder besser, es könne selbständig fressen und habe auch reichlich Appetit.

Sobald Gulliver wieder komplett fit ist, soll er in die Auswilderungsvoliere umziehen. Zu Olivio - dem Eichhörnchen, das bereits im Dezember aus seiner misslichen Lage in einem Gullydeckel gerettet worden war.

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Quelle:
SZ vom 20.03.2017 / bica
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