Süddeutsche Zeitung

Abzocke an der Haustür in Vaterstetten:Betrügerin mit Rechtschreibschwäche

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In der Region läuft offenbar eine junge, falsche Spendensammlerin herum. Die Polizei mahnt zur Vorsicht.

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Geschäfte an der Haustür haben ja nicht den allerbesten Ruf - dasselbe gilt wohl auch bei Spenden. Die Polizei Poing warnt aktuell vor einer falschen Spendensammlerin, diese war im Landkreis Ebersberg und auch in München unterwegs, in der Gemeinde Vaterstetten war die Unbekannte mindestens ein Mal erfolgreich.

Bei der Polizei Poing meldete sich am Montag eine Frau aus der Großgemeinde: Bei ihr hatte am vergangenen Samstag ein Mädchen geklingelt und angegeben, sie sammle für Kriegskinder in Israel und Palästina. Als Beleg zeigte das Mädchen einen ausgedruckten Zettel vor, angeblich eines Münchner Gymnasiums. Die Vaterstettenerin spendete laut Polizei einen zweistelligen Geldbetrag - wurde allerdings misstrauisch, als sie später eine Fotografie des Spendenzettels noch einmal genauer betrachtete: Denn dieser habe "Rechtschreib- und Grammatikfehler" enthalten. Als die Spenderin dann am Montag bei der Schule anrief, erfuhr sie, dass die Lehrerin, welche den Zettel angeblich verfasst hatte, dort nicht bekannt sei.

Auch im Bereich München war die Betrügerin offenbar mit der gleichen Masche unterwegs

Die Ermittlungen der Polizei bestätigten den Verdacht, dass hier ein Betrug vorliegt: Bei der Schule hätten nämlich noch weitere Personen angerufen, diesmal aus dem Bereich München, die in gleicher Weise hereingelegt wurden. Laut Polizei ist die Sammlerin etwa 16 Jahre alt und ungefähr 170 Zentimeter groß. Sie hat dunkle schulterlange Haare, war laut Zeugenaussage sehr höflich und sprach gutes Deutsch mit einem leichten Akzent.

Die Polizei warnt davor, Geld zu spenden, ohne die Legitimation der Sammler zu prüfen. Im Zweifelsfall solle mit der angeblich für die Spendenaktion verantwortlichen Organisation Kontakt aufgenommen werden oder gleich mit der Polizei. Dort, unter der Telefonnummer (08121) 9917-0, soll sich auch melden, wer zu der geschilderten Tat am Samstag Angaben machen kann, insbesondere wer ebenfalls gespendet hat.

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