Süddeutsche Zeitung

Zugunfall:Bei Aßling: Meridian mit 170 Passagieren rast in Baum

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Der Zug fährt gegen einen Stamm, der quer über dem Gleis liegt, und durchtrennt ihn. Es muss evakuiert werden - und auch der Krankenwagen kommt.

Von Korbinian Eisenberger, Aßling

In Aßling im Landkreis Ebersberg ist ein Zug in einen Baum gefahren, der quer über dem Gleis lag. Ein Passagier des Meridians hat die SZ unmittelbar nach dem Unfall per Telefon informiert. beim Aufprall "hat es gewaltig gescheppert", so der Passagier. Demnach raste der Zug am Mittwoch gegen 12.50 Uhr hinter einer Kurve praktisch ungebremst in den Baum und durchtrennte ihn.

Im Zug befanden sich zum Zeitpunkt des Aufpralls etwa 170 Passagiere und die Besatzung, wie ein Meridian-Sprecher am Nachmittag mitteilte. Verletzt wurde offenbar niemand. Die Lok ist beschädigt, der durchtrennte Baum ließ die Scheiben an einer Seite des Zuges zersplittern. Der Meridian war von München Hauptbahnhof unterwegs nach Freilassing. Der Baum dürfte erst kurz vor dem Aufprall umgestürzt sein, da vorangegangene Züge die Stelle noch problemlos passieren konnten. Im Landkreis Ebersberg hatte gegen Mittag böiger Wind eingesetzt.

Zunächst wurde der Zug von der Unfallstelle zurückgesetzt. In der Folge stellte sich heraus, dass die Elektronik des Zugs beschädigt worden war, nach einem lauten Knall entschlossen sich die Verantwortlichen, den Meridian zu evakuieren. Um kurz nach 15 Uhr wurden die Fahrgäste mit einem zweiten Zug abgeholt, über eine mobile Brücke wechselten sie direkt in den anderen Zug. In einem der hinteren Abteile lag eine Frau mit einem Hitzeschock auf dem Boden, gegen 15.30 Uhr wurde deswegen ein Krankenwagen gerufen, im Zug hatte es 28 Grad, wie ein Ersthelfer berichtete. Für die Passagiere ging es nach der Evakuierung zum Rosenheimer Bahnhof, die Frau wurde ins Ebersberger Kreiskrankenhaus gebracht.

Im Mai 2017 war an ähnlicher Stelle ebenfalls ein Baum aufs Gleis gestürzt, allerdings konnte der Zug noch rechtzeitig bremsen. Auch damals wurde niemand verletzt. 450 Passagiere zweier Züge mussten jedoch stundenlang in den Wagons ausharren.

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