Süddeutsche Zeitung

Generalsanierung des Deutschen Museums:Das dritte Planungsbüro in sieben Jahren

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Das Deutsche Museum heuert für den zweiten Sanierungsabschnitt neue Architekten an: Das Münchner Büro CL MAP übernimmt die komplexe Aufgabe.

Von Martina Scherf

Das Deutsche Museum hat wieder einmal neue Architekten beauftragt. Für den zweiten Sanierungsabschnitt wird das Münchner Büro CL MAP die Planung übernehmen. Das teilte die Museumsleitung jetzt mit. Damit ist es schon das dritte Architekturbüro in sieben Jahren, das sich in die komplexe Generalsanierung des denkmalgeschützten Hauses einarbeiten muss.

Dass der Auftrag erneut ausgeschrieben wurde, sei "geänderten Rahmenbedingungen" geschuldet, sagt Dieter Lang, der Generalbevollmächtigte für den Bau des Museums. Corona, lückenhafte Lieferketten, Handwerkermangel - all das habe dazu geführt, dass der Zeitplan nicht habe eingehalten werden können und "die mit den Vorgängern vereinbarten Optionen nicht mehr passten". Die Vorgänger, RKW Architektur mit Sitz in Düsseldorf, waren 2019 in das Projekt eingestiegen, nachdem die Münchner Architekten Schmidt-Schicketanz und Partner sich bei dem Projekt so verschuldet hatten, dass sie Insolvenz anmeldeten.

Nur ein einziges Planungsbüro hat sich beworben

Auf die jetzige Ausschreibung, so Lang, habe sich überhaupt nur dieses eine Büro beworben: CL MAP. Es sei aber eine gute Wahl, denn die Münchner Architekten seien Spezialisten für die Planung von Großprojekten und das Sanieren im Bestand. Unter ihrer Leitung wurden unter anderem die Münchner Hofstatt, das Siemens-Hauptquartier und zuletzt die Isarphilharmonie fertiggestellt. Sie hätten genügend Zeit, sich einzuarbeiten, da der erste Bauabschnitt fertig sei - er wurde vor Kurzem mit 19 erneuerten Ausstellungen eröffnet - und jetzt erst die alten Ausstellungen in der zweiten Gebäudehälfte ausgeräumt werden, bevor auch dort die Sanierung beginnen kann. Das werde etwa ein Jahr dauern.

"Natürlich wird uns diese Baustelle extrem fordern", sagt Jürgen Grothe, Geschäftsführer der CL MAP GmbH. "Aber nachdem wir in nächster Zeit einige Projekte abschließen können, haben wir die nötigen Kräfte frei, um uns hier voll einzubringen. Wir haben vorher ausgiebig geprüft, ob wir das stemmen können - und das Ergebnis war: Ja, wir können das." Das Büro mit Sitz in der Ridlerstraße besteht seit 20 Jahren und beschäftigt derzeit etwa 120 fest angestellte und zusätzlich einige freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Für die Abstimmung von Planung und Bauleitung ist es wichtig, vor Ort zu sein", sagt Georg Folkmer, Gesellschafter von CL MAP, der fürs Deutsche Museum verantwortlich sein wird.

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