Süddeutsche Zeitung

Dachau:Verbot ohne Kontrollen

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Die Beschwerden über Hunde am Stadtweiher häufen sich.

Von Walter Gierlich

Die Hitzewelle der vergangenen Wochen lockte die Menschen auf der Suche nach Abkühlung in großer Zahl in die Bäder und an die Seen - auch im Landkreis Dachau. In den Freibädern, etwa dem Familienbad Dachau, kümmert sich ohnehin das Aufsichtspersonal darum, dass die geltenden Regeln eingehalten werden. Anders sieht es an manchen Badeseen aus. Vor allem vom Stadtweiher in Dachau gibt es mehrere Beschwerden, weil unvernünftige Hundehalter trotz Verbots in der Badesaison zwischen Mai und September ihre Vierbeiner mitbringen.

Ein Dachauer, der nahe dem Stadtweiher wohnt, fürchtet, es habe sich herumgesprochen, dass das Hundeverbot an dem Badesee nicht kontrolliert werde. Denn auch mitten in der Hochsaison ließen Hundebesitzer ihre Tiere zwischen den Badegästen herumlaufen und sogar Gegenstände aus dem Wasser apportieren. Wenn man die Hundebesitzer auf das Verbot aufmerksam mache, erhalte man "recht deftige Antworten", erklärt der Beschwerdeführer. Er würde sich jedenfalls wünschen, dass sich mal jemand von der Stadt blicken ließe, um die entsprechenden Personen auf das Hundeverbot und die möglichen Konsequenzen anzusprechen. Vielleicht würden dann die Hundebesitzer mehr Rücksicht auf andere Badegäste nehmen.

Stefan Januschkowetz, Leiter des städtischen Ordnungsamts, bestätigt, dass gerade Hunde am Stadtweiher in jüngster Zeit immer wieder Anlass zu Beschwerden gegeben hätten. Doch er sagt auch, dass die Stadt in dieser Frage weitgehend machtlos sei, weil sie über keinen eigenen Ordnungsdienst verfüge, und daher auf Amtshilfe der Polizei angewiesen sei. "Die Zusammenarbeit klappt recht gut, aber die Polizei hat natürlich auch anderes zu tun." Im übrigen dürften städtische Kräfte keine Personalien feststellen, sondern müssten dazu die Polizei rufen. Eine Möglichkeit, gegen renitente Hundebesitzer vorzugehen, sieht er darin aber schon. "Der Stadtrat müsste einen Grundsatzbeschluss fassen, dass er einen Sicherheitsdienst dort will." Ein solcher hätte vielleicht eine abschreckende Wirkung.

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Quelle:
SZ vom 13.08.2013
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