Süddeutsche Zeitung

CSU-Kandidatin:Stephanie Burgmaier zieht in den Bezirkstag ein

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Wer die Plätze nach der CSU-Politikerin belegt und in welchen Landkreisgemeinden der Direktkandidat der AfD besonders stark war.

Von Anna Schwarz, Dachau

Stephanie Burgmaier holt das Direktmandat im Landkreis Dachau für den oberbayerischen Bezirkstag. Die CSU-Politikerin folgt damit ihrem Parteikollegen Josef Mederer nach. Er saß rund 25 Jahre in dem Gremium und trat heuer nicht mehr zur Wahl an. Burgmaier bekam 35,7 Prozent der Erststimmen im Landkreis; das Ergebnis mache sie sehr glücklich, sagt die 42-Jährige aus Sulzemoos am Montagvormittag am Telefon, doch zum Feiern sei ihr angesichts der Lage in Israel trotzdem nicht zu Mute.

Hinter ihr liegen die Direktkandidaten Michaela Steiner (Freie Wähler) mit 17,1 Prozent, Dale Carpenter (Grüne) mit 13,3 Prozent, Markus Kellerer (AfD) mit 12,4 Prozent, Dennis Behrendt (SPD) mit 9,3 Prozent und Thomas Niethammer (FDP) mit 3,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung bei der Bezirkswahl im Landkreis lag mit 76,2 Prozent etwas niedriger als bei der Landtagswahl, dabei machten 76,6 Prozent der Wähler im Stimmkreis ihr Kreuzchen.

Für Burgmaier war es keine große Überraschung, dass sie vorne liegen würde, wie sie sagt: "Die Prognosen waren ja relativ klar." Die Politologin freut sich vor allem darüber, dass sie in ihrer Heimatgemeinde Sulzemoos 50,6 Prozent der Erststimmen geholt hat. Die wenigsten Stimmen bekam sie in Petershausen: 32,8 Prozent. Mit der Wahl zur Bezirksrätin verändere sich aber erstmal wenig in ihrem Leben, sagt Burgmaier. Sie bleibt Kreisrätin und arbeitet weiterhin als Leiterin eines Abgeordnetenbüros, da sie ehrenamtlich im Bezirkstag sitzen wird. Als Gremiumsmitglied wolle sie sich unter anderem dafür einsetzen, dass die Inklusion weiter vorangebracht wird und Angehörige entlastet werden, etwa indem sie ihr zu pflegendes Familienmitglied stundenweise in einer Einrichtung unterbringen können.

Die Zweitplatzierte bei der Bezirkswahl im Landkreis ist die Kreisvorsitzende der Freien Wähler, Michaela Steiner aus Karlsfeld. Die Bankangestellte holte 17,1 Prozent der Erststimmen und lag in den meisten Landkreisgemeinden auf Platz zwei. Im landkreisweiten Vergleich bekam sie in Dachau die wenigsten Stimmen (12,7 Prozent). Zudem wurde sie in Haimhausen und ihrer Heimatgemeinde Karlsfeld nicht nur von Burgmaier, sondern auch von Grünen-Kandidat Dale Carpenter überholt.

"Die Freien Wähler können eher auf dem Land punkten"

Steiner sagt dazu am Telefon: "Karlsfeld ist eher städtisch geprägt. Die Freien Wähler können eher auf dem Land punkten." Die meiste Unterstützung bekam sie aus der Gemeinde Bergkirchen, dort holte sie 23,3 Prozent. Steiner freue sich über ihr Ergebnis. Doch dass sie damit in den Bezirkstag einziehen wird, sei mit ihrem Listenplatz 29 eher unwahrscheinlich. Denn derzeit gehören dem Bezirkstag von Oberbayern 82 ehrenamtliche Bezirksrätinnen und Bezirksräte an.

Der Drittplatzierte, Dale Carpenter, hielt sich im Wahlkampf eher im Hintergrund. Zu seinem Ergebnis sagt der Polizeivollzugsbeamte: "Dafür, dass ich das allererste Mal angetreten bin, ist es ein respektables Ergebnis, das ich natürlich auch allen Wahlkampfhelferinnen und Wahlkampfhelfern zu verdanken habe."

Sein bestes Wahlergebnis holte der Kandidat der in Teilen rechtsextremen AfD, Markus Kellerer, mit jeweils 15,4 Prozent der Wählerstimmen in Hilgertshausen-Tandern und Odelzhausen.

Bei der vergangenen Bezirkstagswahl im Jahr 2018 zogen noch zwei Kandidaten aus dem Stimmkreis Dachau in das Gremium ein: Josef Mederer (CSU) holte 37,5 Prozent der Stimmen, also fast zwei Prozentpunkte mehr als Stephanie Burgmaier. Anton Speierl von den Grünen schaffte den Einzug mit 16,5 Prozent der Stimmen. Wer nach dieser Wahl im Bezirkstag sitzen wird, soll voraussichtlich am Mittwoch feststehen, sagt die Pressesprecherin des Landratsamtes Sina Török. Bis dahin werden die Ergebnisse noch vom Landeswahlleiter überprüft.

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