Süddeutsche Zeitung

Cyberkriminalität:Rentner verliert mehrere hunderttausend Euro an Internet-Betrüger

Zwei Täter hatten dem 77-Jährigen am Telefon Zugangsdaten und Informationen über seine Konten entlockt. Anschließend tätigten sie mehr als 100 Überweisungen ins Ausland.

Ein 77-Jähriger ist Opfer von Internet-Betrügern geworden und hat dabei mehrere hunderttausend Euro verloren. Der Rentner aus Neuried erhielt laut Münchner Polizei erstmals am 19. November einen Anruf von einem unbekannten Täter, der sich als Bankmitarbeiter ausgab. Dieser warnte den Mann, seine Konten seien gehackt worden. In dem Telefonat gab der 77-Jährige an, noch weitere Konten bei einer anderen Filiale zu besitzen.

Kurz nach diesem Anruf meldete sich ein zweiter Täter, der sich als Mitarbeiter einer Online-Bank ausgab. Diesem gab der Rentner seine Kontozugangsdaten preis.

In den darauffolgenden vier Tagen wurden mehr als hundert Überweisungen auf mehrere ausländische Konten und eine Kryptowährungsplattform freigegeben. Die Täter hatten laut Polizei durch die Kontozugangsdaten auch Zugriff auf das Aktiendepot des Mannes und verkauften daraus Wertpapiere im Wert von mehreren tausend Euro.

Dass er Opfer von Internet-Betrügern geworden war, fiel dem 77-Jährigen erst auf, als ihn seine Bank anrief und über die vielen ungewöhnlichen Überweisungen informierte. Insgesamt entstand dem Mann ein Schaden von mehr als 200 000 Euro. Das Kommissariat 122 für Cyberkriminalität des Polizeipräsidiums München ermittelt. Doch können die Beamten dem Opfer wenig Hoffnung machen, sein Geld wieder zu bekommen: Nach der Überweisung auf ausländische Konten werden diese in der Regel leergeräumt und dann aufgelöst, so dass Rückschlüsse auf die Täter dort eher nicht zu erwarten sind.

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