Süddeutsche Zeitung

Polizei:Nach Brand in Hochbrück: Tierklinik päppelt verletztes Kätzchen auf

Seine Geschwister starben, nachdem ein Mann mit einer weggeworfenen Zigarettenkippe einen Holzstapel in Brand steckte. Die Polizei geht jedoch nicht mehr davon aus, dass er die Tiere töten wollte.

Langsam kommt das Katzenjunge wieder zu Kräften. Es war am Samstag in die chirurgische und gynäkologische Kleintierklinik der LMU gebracht worden, nachdem es unter einem brennenden Holzstapel auf einer Wiese in Hochbrück im Landkreis München gefunden wurde. Seine Geschwister kamen bei dem Brand ums Leben. Das "kleine Kätzchen", wie es in der Klinik genannt wird, überlebte schwer verletzt und mit einer Rauchvergiftung, musste künstlich ernährt und aufgepäppelt werden. Der Schwanz war so verkohlt, dass er amputiert wurde.

"Es ist noch nicht ganz über den Berg", sagt Andrea Meyer-Lindenberg, Leiterin der Klinik. Die Katze hat noch kleinere Brandwunden und kann nicht alleine trinken. Noch ein bis drei Wochen muss sie in der Klinik bleiben. Alleine wird sie danach nicht bleiben: Zahlreiche Menschen haben der Klinik bereits angeboten, die Katze aufzunehmen. Wer sie bekommt, steht noch nicht fest.

Die Polizei hatte zunächst den Verdacht, ein 57-Jähriger habe die Wiese absichtlich angesteckt, um die Katzen zu töten. Mittlerweile gehen die Beamten aber davon aus, dass der Mann seine Zigarettenkippe unachtsam weggeworfen und so den Brand verursacht hat. Wem die Tiere gehören oder ob es sich um die Jungen einer freilaufenden Katze handelt, konnte die Polizei bisher nicht ermitteln.

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Quelle:
SZ vom 10.08.2018 / cck
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