Süddeutsche Zeitung

Berg am Laim:Fußball am Tisch

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SPD will im Michaelianger eine Teqball-Platte aufstellen lassen

Von Lea Kramer, Berg am Laim

Kletterschiff, Raketenrutsche oder Wasserpumpe: Die Spielplätze im Münchner Osten sind kreativ gestaltet. Jugendliche hingegen finden kaum interessante Beschäftigungsmöglichkeiten in den Grünanlagen der Stadt. Die SPD im Bezirksausschuss (BA) Berg am Laim wagt deshalb einen Vorstoß: Sie fordert, dass die Stadt Teqball-Platten im Viertel aufstellt.

Bei dieser Art Fußball-Tischtennis handelt es sich um eine recht junge Sportart. Etwa 2012 haben drei Ungaren um den ehemalige Fußballprofi Gabor Borsanyi die neue Ballsportart erfunden. Das Spiel hat sich schnell verbreitet. 2018 wurde der Verband erstmals von einem Olympischen Komitee anerkannt, mittlerweile messen sich Sportler aus aller Welt bei internationalen Wettkämpfen in Teqball.

Die Regeln sind simpel. Gespielt wird mit einem Fußball über ein Netz aus Plexiglas an einem gewölbten Tisch, der einer Tischtennisplatte ähnelt. Der Ball darf dreimal berührt werden, bevor er auf zum Gegner gespielt werden muss. Außer Hand und Arm dürfen alle Körper- teile den Ball berühren. Erwischt eine Mannschaft ihn nicht oder lässt ihn fallen, bekommen die Gegner einen Punkt.

"Teqball wird in München noch nicht praktiziert", sagte Martin Meisen (SPD), Sportbeauftragter des BA. Die Sportart sei aber bei Jugendlichen sehr beliebt. Wenn einerseits Boule-Plätze für Ältere geschaffen würden, sollte auch den Jüngeren etwas geboten werden - "etwas, das die gerne wollen", so Meisen. Ein weiteres Argument, wie sich eventuell Menschen fortgeschrittenen Alters für den Teqball-Tisch erwärmen lassen könnten, ist die Tatsache, dass auf der gebogenen Platte keine Bierflaschen abgestellt werden können. Ist die Stadt einverstanden, soll das Spielgerät im Michaelianger aufgestellt werden.

Obwohl sich der BA mehrheitlich für den Antrag der SPD ausgesprochen hat, sind einige BA-Mitglieder skeptisch, ob der Kosten. Das Baureferat bestehe bei solchen Anschaffungen in der Regel auf einen betonierten Untergrund, gab die CSU-Fraktion zu Bedenken. Diese Erdarbeiten kosten viel Geld. Bei einem ähnlichen Projekt am Überseeplatz habe das Referat 4000 Euro für eine Tischtennisplatte veranschlagt und weitere 17000 für den Boden, so die CSU. Aufgrund der hohen Kosten wurde diese Tischtennisplatte erst einmal vertagt. Der Ball in Sachen Teqball-Platte hingen liegt nun auf der Seite der Verwaltung.

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Quelle:
SZ vom 08.03.2021
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