Süddeutsche Zeitung

Band der Woche:Traum und Fieber

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"Dream Pop" nennt Matteo Germeno sein Genre. Dazu passt die Kulisse seines aktuellen Musikvideos.

Von Clara Löffler

Manchmal ist das Leben ein Spiel. Dann muss man alles auf eine Karte setzen, um zu gewinnen. Für Matteo Germeno, 22, war dieser Zeitpunkt vergangenes Jahr gekommen. Damals beschloss er, die Band idreamt zu verlassen und allein weiterzumachen. Der Musiker hatte fast seine gesamte Jugend damit verbracht, in Kellern zu proben. Drei- bis viermal pro Woche, mit verschiedenen Bands. Eine prägende Zeit: "Ich brauchte Leute um mich herum, um überhaupt auf die Bühne zu gehen, denn ich bin kein extrovertierter Typ. Ohne diese Erfahrung hätte ich nie die Musik machen können, die ich heute mache", sagt Matteo.

Schon früh war ihm klar, dass Musik nicht nur ein Hobby ist, sondern der einzige Beruf, den er sich vorstellen kann. "Ich war schon immer verbissen darauf, professionell Musik zu machen und habe nach Gleichgesinnten gesucht." Doch die Suche gestaltete sich schwierig. Die Entscheidung für eine Solokarriere sei wie ein Befreiungsschlag gewesen, erzählt Matteo heute. Auch in Bezug auf den Sound: "Ich wollte immer, dass die Songs poppiger klingen. Ich verstehe nicht, warum alles, was kommerziell ist, als uncool gilt. Das Schöne an Musik ist doch, dass sie Menschen zusammenschweißt."

Und die Entscheidung hat sich ausgezahlt: Inzwischen ist Matteo bei Sony unter Vertrag. Vor einigen Wochen hat er seine erste Single veröffentlicht: "Fever Dream". Ein verträumter, eingängiger Indie-Pop-Song, der Inspiration aus der Vergangenheit zieht und zugleich hochmodern klingt. Die musikalischen Einflüsse reichen von The Police, The Clash und The Cure bis hin zu The Killers, U2 und The 1975.

"Dream Pop" nennt der Künstler das Genre. Traumhaft ist auch die Kulisse des Musikvideos zu "Fever Dream". Es wurde an der Amalfiküste, der Heimat von Matteos Vater, aufgenommen. Darin springt der 22-Jährige von Fels zu Fels, mal im rosa Pullover und mit Perlenkette um den Hals, mal im Rüschenhemd. Unter ihm glitzert das türkisfarbene Meer.

Boyband-Vergangenheit? Pop-Musik in Anlehnung an die Siebziger und Achtziger? Perlenkette? Rüschenhemd? Dazu noch die braunen Locken? Da klingelt doch etwas! Eine gewisse Ähnlichkeit mit Harry Styles lässt sich sicherlich nicht von der Hand weisen. Beabsichtigt sei die aber nicht, sagt Matteo: "Man sollte sich nicht am Erfolg eines anderen Künstlers messen, sondern einfach sein eigenes Ding durchziehen." Und genau das tut er auch. Die Veröffentlichung weiterer Singles und einer EP ist bereits in Planung. Noch dieses Jahr will der Musiker auf Tour gehen und stellt dafür gerade eine Live-Band zusammen. "Ich werde nie jemand sein, der sich allein mit einer Akustikgitarre hinsetzt. Ich will meinen Wurzeln treu bleiben", sagt Matteo.

Matteo Germeno

  • Stil: Dream Pop
  • Besetzung: Matteo Germeno
  • Aus: München
  • Seit: 2021

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