Süddeutsche Zeitung

Schiff auf Brücke:Die "Alte Utting" feiert Eröffnung

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Eineinhalb Jahre hat es gedauert, das ehemalige Ausflugsschiff vom Ammersee auf der Sendlinger Eisenbahnbrücke umzubauen - nun passiert, woran manche nicht mehr geglaubt haben.

Von Elisa Britzelmeier

Es ist eine Nachricht, auf die viele gewartet haben: Die "Alte Utting", das Schiff auf der Sendlinger Eisenbahnbrücke, eröffnet dieses Wochenende. Kaum hatten Betreiber Daniel Hahn und sein Team die Neuigkeit am Donnerstag veröffentlicht, bekundeten auf Facebook schon zahlreiche Nutzer ihr Interesse. "Glückwunsch", schrieben die einen, "kann es kaum erwarten" die anderen, aber auch: "Oh Käpt'n mein Käpt'n, warum hat das sooooo lang gedauert?"

Gedauert hat es tatsächlich eineinhalb Jahre. Der ehemalige Ausflugsdampfer MS Utting wurde vom Ammersee nach Sendling gebracht und umgebaut, Gutachten wurden erstellt, zahlreiche Auflagen galt es zu erfüllen. Weswegen sich der Eröffnungstermin wieder und wieder verschob und mancher schon munkelte, das Schiff würde ohnehin nie eröffnen. Vor zwei Wochen dann feierte man aber Schiffstaufe in Sendling - seitdem heißt die frühere MS Utting also "Alte Utting".

Bis zur Eröffnung mussten die Betreiber noch letzte Änderungen umsetzten, um allen Vorschriften gerecht zu werden. Dabei ging es um Details wie Markierungen an den Treppenstufen - weil es keine Erfahrungswerte mit einem derartigen Projekt gibt, seien die Behörden "verständlicherweise sehr vorsichtig", sagt Daniel Hahn. Deswegen sind Teile der Utting, vor allem die Reling, nun auch videoüberwacht: Falls mal etwas herunterfällt etwa, und um sicherzustellen, dass eventuelle Mängel schnell überprüft und behoben werden können. Mit den hohen Sicherheitsauflagen begründen es die Betreiber auch, dass sie zunächst drei Euro Eintritt verlangen werden.

"Wir sind gerade noch ziemlich im Stress, freuen uns aber sehr", sagt Hahn. Am Donnerstagnachmittag geht das Eröffnungswochenende los, dann wird es Drinks mit einem wohl einzigartigen Blick über die Stadt geben. Am Bug und am Heck des Schiffs sollen Essensstände bereitstehen, der Maschinenraum soll zur Kleinkunstbühne werden. Beim Essen wollen die verschiedenen Stände eng mit der nahen Großmarkthalle zusammenarbeiten und auch Lebensmittel verarbeiten, die an Zwischenhändler nicht mehr verkauft werden, aber eigentlich noch völlig in Ordnung sind, sagt Hahn.

Ab Samstag soll das Schiff dann im Regelbetrieb sein und sieben Tage die Woche geöffnet haben, mit einem Mittagstisch und abendlichem Barbetrieb, am Wochenende auch schon zum Frühstück. Etwa 400 Leute haben Platz auf dem Schiff, davor und dahinter auf der Brücke nochmal jeweils hundert.

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