Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Szenenbild

Schlüsselbegriff aus der Filmproduktion, jetzt verknüpft mit einem deutschen Oscar.

Von Tobias Kniebe

Einer der erstaunlichen vier Oscars, die der deutsche Film "Im Westen nichts Neues" bei den 95. Academy Awards gewonnen hat, ging ans Szenenbild - ein altertümlich anmutendes Wort, das man außerhalb von Filmkreisen selten hört. Dabei sind Szenenbilder für den Erfolg eines Films entscheidend, denn mit Ausnahme der Kostüme tragen sie für das komplette Aussehen eines Films die Verantwortung.

Es beginnt bei der Auswahl realer Drehorte, die für den Film hergerichtet werden, und geht über den Entwurf und den Bau vollständiger Sets im Freien oder im Studio bis hin zur Auswahl der Requisiten. Im deutschen Film, wo auch die Bezeichnungen Filmausstatter und Filmarchitekt gebräuchlich sind, herrscht dabei eine weniger strenge Arbeitsteilung als in Hollywood, wo der Production Designer ein Team mit Art Directors, Set Decorators und Property Masters anführt.

Bei "Im Westen nichts Neues" standen die Szenenbildner Christian M. Goldbeck und Ernestine Hipper vor allem vor der Herausforderung, einen ehemaligen sowjetischen Militärflughafen außerhalb von Prag in ein glaubwürdiges Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs zu verwandeln, mit Schützengräben und Niemandsland. Ihr Hauptfeind dabei: der Schlamm. Teilweise seien sie bis zur Brust darin eingesunken, berichtet Goldbeck. Da ist ein Oscar als Belohnung eigentlich das Mindeste.

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