Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Bonobo

Primatenart, die nur auf den ersten Blick den Gemeinen Schimpansen ähnelt, aber weniger aggressiv ist. Wie die jetzt im hohen Alter gestorbene Margrit.

Von Tina Baier

Der Bonobo (Pan paniscus) ist eng mit dem Gemeinen Schimpansen (Pan troglodytes) verwandt und gilt als stark gefährdet. In freier Wildbahn kommen die Tiere ausschließlich in der Demokratischen Republik Kongo vor. Dort wurde auch das Bonobo-Weibchen Margrit gefangen, das seit 1959 im Frankfurter Zoo lebte, wo es gerade im hohen Alter von etwa 70 Jahren gestorben ist. Damit war Margrit wahrscheinlich der älteste Bonobo der Welt.

Bonobos sehen Gemeinen Schimpansen sehr ähnlich, aber bei genauerer Betrachtung gibt es viele Unterschiede zwischen beiden Arten, sowohl im Aussehen als auch im Verhalten. Die Bezeichnung "Zwergschimpanse" ist allerdings irreführend, da Bonobos gut 80 Zentimeter groß werden können und damit nicht viel kleiner sind als ihre nahen Verwandten. Allerdings haben sie deutlich längere Beine und ein dunkleres Gesicht.

Bonobos gelten außerdem als weniger aggressiv und sind bekannt dafür, dass sie Spannungen innerhalb der Gruppe oft durch Geschlechtsverkehr abbauen. Dabei hat jedes Tier jeden Tag mehrere Partner. Angeführt werden Bonobo-Gruppen oft von einem Weibchen, während bei Pan troglodytes die Männchen dominant sind. Auch Margrit hat die Gruppe im Frankfurter Zoo viele Jahre lang als Matriarchin angeführt. Nach Auskunft des Zoos ist sie bis zu ihrem Tod bei den anderen Bonobos beliebt und geachtet gewesen.

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