Süddeutsche Zeitung

Pleiten durch Corona:Die Welle nach den Wellen

Die Corona-Krise wird viele Unternehmen in den Ruin treiben. Am Ende wird es vor allem Kleinbetriebe und Solo-Selbständige treffen.

Von Ulrich Schäfer

Wer aufmerksam durch die Innenstädte geht, kann es bereits jetzt sehen: Hier schließt ein Laden, dort ein Restaurant. Nach einem Jahr, in dem viele Unternehmen ihre Türen monatelang schließen mussten und anderen ein beträchtlicher Teil des Geschäfts weggebrochen ist, sind die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise längst zu spüren.

Und es wird noch dicker kommen. Denn derzeit halten viele Unternehmen nur durch, weil der Staat die Pflicht ausgesetzt hat, eine Insolvenz zeitig anzumelden. Deshalb sind auch die derzeitigen Zahlen über Firmeninsolvenzen mit Vorsicht zu genießen. Es verhält sich wie mit der dritten Pandemie-Welle, die nun aufgrund der Virus-Mutanten heranrollt: Den genauen Verlauf der Pleitewelle, die die Corona-Krise hervorrufen wird, kennt noch niemand. Aber sie wird kommen - etwas anderes ist nach dieser Wirtschaftskrise nicht zu erwarten.

Und es wird vor allem Kleinbetriebe und Solo-Selbständige treffen, also jene, die kein großes Polster haben und denen auch die staatlichen Überbrückungsgelder nicht helfen werden. Ökonomen warnen schon jetzt vor Zombie-Firmen, die künstlich am Leben erhalten werden. Aber am Ende geht es nicht um Zombies, sondern um menschliche Existenzen, die vor dem finanziellen Nichts stehen.

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