Süddeutsche Zeitung

Kolumne: Haben und Sein:Zeit für Klassiker

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Gewürze aus der Sterneküche, eine Zeitmaschine für Hände und ein gemeinsames Projekt für Segler und Autoliebhaber: die Stilnews der Woche.

Von Anne Goebel, Tanja Rest, Max Scharnigg und Silke Wichert

Fast hätte man es vergessen angesichts der Woge von Pink, die im Spätjahr über die Laufstege des Jetset schwappte, aber die Signaturfarbe des Hauses Valentino ist immer noch: Rot. Beziehungsweise, um es mit dem Meister selbst zu sagen: "Für die Maison Valentino ist Rot nicht einfach eine Farbe. Es ist ein niemals verblassendes Markenzeichen, ein ikonisches Element der Marke, ein Wert." (Valentino Garavani) Der Bildband Valentino Rosso vereint nun erstmals die spektakulärsten roten Looks aus mehr als 50 Jahren. Märchenhaft seidene Ballkleider sind dabei, überbordende Couture-Kreationen, die berühmten Rockstud-Sandaletten aus der Ära von Maria Grazia Chiuri und Pierpaolo Piccioli sowie andere prächtige Accessoires. Der Autor und Kurator Charlie Parker hat den Text beigesteuert. Wer zum Jahresende also mal wieder ganz unapologetisch schwelgen will in blutrotem Satin, Batist und Chiffon, ist hier genau richtig. (Assouline, 250 Dollar)

Der erste Michelinstern mit 27 Jahren, damit war Julia Komp 2016 die jüngste Sterneköchin Deutschlands. Eine Auszeichnung, die umso mehr bedeutet, da Frauen in der Hochküche immer noch eine Rarität sind. Auch danach ging es ungewöhnlich weiter für die Küchenchefin aus dem Bergischen Land - sie nahm sich, gerade zu höchsten Würden gelangt, eine Auszeit und reiste 14 Monate lang um die Welt, um die Küchen der entlegensten Gegenden kennenzulernen. Das Buch, das daraus entstand ("Meine Weltreise in Rezepten") wird nun ergänzt durch Gewürzmischungen, die Komp neu auf den Markt gebracht hat. Der Auftakt "Les Grandes Épices No. 1" ist eine Zusammenstellung von fünf aromatischen Mixturen aus dem arabischen und asiatischen Raum sowie norwegischen Meersalzflocken mit dem schönen Namen "White Gold". Die Box enthält auch Komps persönlichen Favoriten Ras el Hanout aus Muskat, Zimt, Anis und anderen Gewürzen - eine Hommage an ihr Lieblingsland Marokko und am besten zu geschmortem und gedünstetem Gemüse, gegrilltem Fisch und Couscous. Die Mischungen sind eine Zusammenarbeit mit der Gewürzmühle Rosenheim, und die 33-Jährige, die dieses Jahr in Köln ihr Restaurant Sahila eröffnete, hat sie um jeweils passende Rezeptvorschläge ergänzt (59,90 Euro, kenzolie.com).

Da kann man noch so viel Botox spritzen, Filler oder Fäden einsetzen - am Ende verraten die Hände dummerweise doch das wahre Alter. Wer hier auf natürliche Weise nachhelfen möchte: Von L:a Bruket gibt es jetzt nicht nur die bewährte Handcreme, sondern auch das hautverjüngende Serum "273" für die Hände, das gerade im Winter extra pflegt. Schließlich stammt die Marke von der Westküste Schwedens, da kennt man sich mit Kälte aus. Die Mischung aus konzentrierten Bioaktivstoffen nutzt Braunalgen, um den Reparaturprozess der Haut zu verbessern. Pflanzliche Hyaluronsäure erhöht den Feuchtigkeitsgehalt, antioxidatives Vitamin-C-Derivat soll sogar vor dem Auftreten von Pigmentflecken schützen. Eine Pipette voll Serum auf den Handrücken auftragen und sanft einmassieren (45 Euro, labruket.com).

Die obligatorische ungewöhnliche Kooperation der Woche ist diesmal von den Häusern Maserati und North Sails zu vermelden. Jedenfalls sind der Hersteller italienischer Automobil-Emotion und der amerikanische Weltmarktführer für Segel und nautisches Zubehör dieses Jahr eine sportliche Romanze eingegangen, die sich in einer kleinen Herrenkollektion niedergeschlagen hat: Funktionale Jacken sind darunter, die man sich tatsächlich in einem Maserati genauso gut vorstellen kann wie an Deck einer Segelyacht. Noch besser: Wer keins von beiden hat, kann damit annähernd so tun als ob. Die Kleidung besteht aus zukunftstauglichen Materialien, darunter zum Beispiel recycelte Baumwolle oder Gore-Tex Infinium. Die Farbpalette ist standesgemäß vornehm: ein tiefes Marineblau und der "Ton der grauen Morgendämmerung" kommen ebenso vor wie das berüchtigte Maserati Gelb. Auch ein klassisches Polo-Shirt gehört zum Sortiment, schließlich ist das vielleicht der größte gemeinsame Nenner der beiden Marken - im Sommer machen ihre noch mehr Spaß.

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