Süddeutsche Zeitung

Selbstporträts vor Kunst:Pariser Museen planen Verbot von Selfie-Sticks

Nach Kamerablitz und großen Rucksäcken gibt es ein neues Hassobjekt in den Museen der Welt: den Selfie-Stick. Die ausfahrbaren Stangen erleichtern das Anfertigen von "Selfies" - und gerade vor berühmten Gemälden und Skulpturen fotografieren die Menschen sich sehr gern mit ihren Mobiltelefonen.

Im Schloss von Versailles bei Paris bitten die Wärter nun aber die Besucher, ihre Selfie-Sticks wieder einzupacken; die Gefahr für Spiegel, Möbel und Kunstwerke sei einfach zu groß. Ein offizielles Verbot soll innerhalb der nächsten Wochen erlassen werden. Auch das Centre Pompidou denkt nach Informationen des britischen Telegraph über ein Verbot der Stangen nach - und auch im Louvre ist man besorgt.

Paris ist nicht die erste Stadt, in der die Museen gegen den wachsenden Wald an Selfie-Sticks vorgehen. Die amerikanischen Smithsonian Museen, zu denen Kunst-, Naturkunde- und historische Museen zählen, haben Anfang März in ihren Häusern ein Verbot ausgesprochen, das auch für Stative gilt. Sperrige Objekte wie Selfie-Sticks seien nicht nur eine Gefahr für die Exponate, sondern auch für die anderen Besucher. Gerade an Tagen mit großem Besucheraufkommen bestehe ein Verletzungsrisiko, hieß es in einer Pressemitteilung des Smithsonian Institutes. Auch das Museum of Modern Art (MoMA) in New York und das Getty Center in Los Angeles haben Verbote ausgesprochen.

In den Staatlichen Museen zu Berlin zählen die Stäbe - wie Regenschirme - zu den "sperrigen und scharfkantigen Gegenständen", die mitzunehmen verboten ist. Auch in die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen dürfen Selfie-Sticks nicht mitgenommen werden.

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