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Literatur:Der Deutsche Buchpreis geht an Robert Menasse

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Robert Menasse erhält den Deutschen Buchpreis 2017 für seinen Roman "Die Hauptstadt". Das gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt bekannt.

Mit dem Preis, der mit 25 000 Euro dotiert ist, wird traditionell am Vorabend der Frankfurter Buchmesse die beste literarische Neuerscheinung des Jahres ausgezeichnet. Das Buch sei "dramaturgisch gekonnt" und werde Nachgeborenen helfen, unsere Zeit besser zu verstehen - und das, "ohne je zeitgeistig zu werden", begründete die siebenköpfige Jury ihre Wahl.

" Die Hauptstadt" (Suhrkamp) ist ein Roman über die EU und ihre Institutionen, in dem sich die Geschichten einer Beamtin, eines Referenten, eines VWL-Professors und eines Kommissars, der einen Mordfall aufklären will, verknüpfen. Außerdem läuft in Brüssel die sprichwörtliche Sau durch die Stadt.

Robert Menasse ist 63 Jahre alt und einer der bekanntesten zeitgenössischen Schriftsteller Österreichs. Er hat unter anderem den Heinrich-Mann-Preis, den Max-Frisch-Preis, den französischen Orden der "Arts et Lettres" und jetzt eben den Deutschen Buchpreis erhalten.

Er setzte sich gegen Gerhard Falkner ( "Romeo oder Julia"), Franzobel ( "Das Floß der Medusa"), Thomas Lehr ( "Schlafende Sonne"), Marion Poschmann ( "Die Kieferninseln") und Sasha Marianna Salzmann ( "Außer sich") durch. Die fünf Finalisten erhalten jeweils 2500 Euro.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung seit 2005 jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen "Roman des Jahres" aus. Die jährlich wechselnde Jury ermittelt den Preisträger in mehreren Auswahlstufen.

Am Dienstag wird die Buchmesse eröffnet. Sie wird bis zum Sonntag Zehntausende Fachbesucher und Buchliebhaber anlocken.

Die Gewinner des Deutschen Buchpreises der vergangenen zehn Jahre:

2016: Bodo Kirchhoff für "Widerfahrnis"

2015: Frank Witzel für "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969"

2014: Lutz Seiler für "Kruso"

2013: Terézia Mora für "Das Ungeheuer"

2012: Ursula Krechel für "Landgericht"

2011: Eugen Ruge für "In Zeiten des abnehmenden Lichts"

2010: Melinda Nadj Abonji für "Tauben fliegen auf"

2009: Kathrin Schmidt für "Du stirbst nicht"

2008: Uwe Tellkamp für "Der Turm"

2007: Julia Franck für "Die Mittagsfrau"

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