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Folgen des Drehbuchautoren-Streiks:Harrison Ford kann nicht drehen

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Hollywoods Drehbuchautoren-Streik gefährdet weitere Produktionen: Die zweite Staffel der Westernserie "1923" und das Großprojekt "Metropolis" stehen vor dem Aus.

Erst neulich schwärmte Harrison Ford im SZ-Interview, er sei im Alter auf "auf eine Goldader guter Drehbücher gestoßen", deshalb arbeite er wieder so viel. Eins der Beispiele war die Western-Serie "1923", in der er mit Helen Mirren ein Ehepaar spielt, das um seine Ranch in Montana kämpft. Serienschöpfer Taylor Sheridan schuf damit ein Prequel seiner Erfolgsserie "Yellowstone" und erzählte die Vorgeschichte der Rancherfamilie Dutton rund um Kevin Costner.

Laut dem Branchenmagazin Deadline könnte es nun nach nur einer Staffel mit "1923" vorbei sein, die Dreharbeiten, die Anfang Juni beginnen sollten, seien "auf unbestimmte Zeit" ausgesetzt. Offensichtlicher Grund ist der Streik der Drehbuchautoren in Hollywood, zu dem die Writer's Guild (WGA) Anfang Mai aufgerufen hatte. Damit ist die "Goldader guter Drehbücher" schlagartig an ihr Ende gekommen - wer in Hollywood schreiben will, muss Mitglied der Guild sein.

Ein weiteres Opfer des Streiks könnte ein lang erwartetes Großprojekt werden, die amerikanische Serienadaption von Fritz Langs Stummfilmklassiker "Metropolis": Sam Esmail, Erfinder der Serie "Mr. Robot", arbeitet seit sieben Jahren an diesem Herzensprojekt - aber auch das wurde jetzt laut Deadline auf Eis gelegt. Zusätzlich zum Autorenstreik sollen stark gestiegene Kosten der Grund sein, dass der Streamingdienst Apple TV+ hier die Notbremse gezogen hat.

Ein Ende des Streiks ist derzeit nicht abzusehen, weitere große Produktionsausfälle sind zu erwarten. Als die WGA in den Jahren 2007 und 2008 schon mal streikte, konnte erst nach etwa hundert Tagen eine Einigung erzielt werden - der wirtschaftliche Schaden durch die Produktionsausfälle wurde damals auf mehr als zwei Milliarden Dollar geschätzt.

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