Süddeutsche Zeitung

Restitution:Kunstschatz-Tausch

Sizilien verleiht ein Fragment des Parthenon-Frieses der Akropolis an Athen. Für Griechenland ein Politikum.

Von SZ

Das Archäologische Museum im italienischen Palermo verleiht ein Fragment des Parthenon-Frieses der Akropolis an Athen. So berichtet die deutschsprachige Griechenland Zeitung und bezieht sich darin auf eine Mitteilung des griechischen Kulturministeriums von Ende November. Im Gegenzug gehen eine antike Vase und eine kopflose Statue der Göttin Athene Vase aus dem Akropolismuseum nach Sizilien.

Für Griechenland ist dieser Tausch ein Politikum. Denn Griechenland fordert, dass der Fries des Parthenons eigentlich dauerhaft an seinem Ursprungsort sein sollte. Einen solchen Tausch hatte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis auch dem britischen Premierminister Boris Johnson vorgeschlagen: Er wollte eine Dauerleihgabe der seit mehr als 200 Jahren im British Museum befindlichen "Elgin Marbles" der Akropolis gegen andere Kunstwerke der griechischen Klassik tauschen. Großbritannien verweist jedoch auf die formale Rechtmäßigkeit des Erwerbs durch das Londoner Museum im Jahr 1816, das laut Gesetz von 1963 keine Kunstwerke weggeben dürfe.

Bei dem nun verliehenen Fragment handelt es sich um ein Bruchstück von einer Platte des Ostfrieses des Parthenon, ein Stück des Hinterkopfes einer Darstellung von Aphrodite. Der andere, relativ gut erhaltene Teil, befindet sich in Athen und zeigt Poseidon, Apollon und Artemis. Die Ausleihfristen von je zweimal vier Jahren ist durch Italiens Antikengesetz vorgeschrieben. Ob die Leihgabe verlängert oder wiederholt werden kann, steht noch nicht fest.

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