Süddeutsche Zeitung

Weitere Briefe:Aiwangers Farce - und ein niederbayrisches Opfer

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Wirtschaftsminister eckt mit Skilift-Förderung an, Gesundheitsminister mit seiner Corona-Nachlese, und ein Mega-Firmenprojekt in Niederbayern ebenfalls.

Aiwangers Wintersport-Farce

"Aiwanger sieht trotz Tauwetter Skisaison nicht in Gefahr" vom 29. Dezember:

Wer dieser Tage in den von Herrn Aiwanger angesprochenen Skigebieten unterwegs war, der schüttelt nur ungläubig sowie beschämt seinen Kopf bei dessen Aussagen. Mit aller Kraft stellt er sich gegen die derzeit herrschende Realität. Es ist ein Trauerspiel, diese weißen Striche in der Landschaft zu sehen. Mit Skisaison hat das nun wirklich nichts zu tun. Was ich hier vor Ort höre, ist nicht das Gejammere der "Klimaaktivisten und Grünen", sondern der Rettungshubschrauber Christoph 17, der im Stundentakt in Richtung der Kunstschneebänder fliegt. Meint unser Wirtschaftsminister wirklich, dass so unseren nachkommenden Generationen ein naturverträgliches Sporttreiben nahe gebracht werden soll? Hubert Aiwanger, ein anscheinend Ewiggestriger, will krampfhaft an seiner verdrehten bayerischen Winter-Wonderland-Vorstellung festhalten und diese mit seiner Seilbahnförderung subventionieren. Eine Farce.

Adrian Gioja, Rettenberg

Niederbayerisches Ackeropfer

"BMW plant Megafabrik auf 160 Hektar" vom 18. Januar:

Man kann es kaum glauben: Da soll der Firma BMW und dem grünen Fetisch "Elektroauto" ein irrsinnig großes Areal wertvollsten Ackerbodens geopfert und gleichzeitig wieder einmal eine gewaltige Fläche dabei versiegelt werden. Dass sich die CSU-Politiker vom Bauminister Bernreiter angefangen bis hin zu den einschlägigen Provinzbürgermeistern nicht dagegen sträuben, sondern es ausdrücklich begrüßen, verwundert selbstverständlich nicht, aber wenn man liest, dass sogar der Kreisobmann des Bauernverbandes in Straubing nicht das Geringste dagegen hat, reibt man sich schon die Augen, ob man richtig gelesen hat. Und wo bleibt der massive Protest der Grünen? Rechtfertigt deren heilige Kuh "Elektroauto" solch einen Umweltfrevel? Einzig Bund Naturschutz und die ÖDP haben protestiert, also genau die Schwächsten in der politischen Auseinandersetzung. Saubere CO2-freie Zukunft auf Beton?

Dr. Fritz Anetsberger, Landshut

Nicht immer nur Fußball

"Die starke Katie und der Schrecken der Sandbahnen" vom 14./15. Januar:

Über diesen Artikel habe ich mich gefreut. Zur Dominanz des Fußballs sowohl im Sport selbst als auch in der Berichterstattung haben jedoch auch Medien und SZ beigetragen. In der Zeit ohne Bundesliga oder Fußballgroßereignisse ist der Sportteil erstaunlich dünn, obwohl viele Veranstaltungen stattfinden, und das schon seit Jahren. Zudem sind deutlich mehr Reporter mit Berichten aus dem Fußball beschäftigt als mit anderen Sportarten. Ich finde das sehr schade, für den Sport, für die Menschen, die Sport treiben und für alle, die sich nicht so sehr für Fußball interessieren.

Dr. Ingrid Bausch-Gall, München

Bayerns Regierung zieht keine Lehren

"In einer Katastrophenlage das Beste versucht" vom 16. Januar:

Als Minister einer unfehlbaren Landesregierung war eine Entschuldigung von Klaus Holetschek nicht zu erwarten. Und als Jurist weiß er nur zu genau, dass man stets nur so viel zugeben darf, wie Gegner nachweisen können. Damalige objektiv erlassene Repressalien gegen Jugendliche sieht Klaus Holetschek nur aufgrund einer Studie kritisch, die soziale Isolation und andere psychische Krankheitsbilder aufzeigte. Dass der Kinderschutzbund schon im November 2021 den massiven Impfdruck auf Kinder und Jugendliche kritisierte - geschenkt, selbst der Chef der Ständigen Impfkommission Mertens wurde von Ministerpräsident Söder damals wegen kritischer Worte bezüglich Kinderimpfung abgewatscht. Und als "normale" Eltern eines damals 12-jährigen Sohnes galt man sowieso als Impfgegner, wenn man vorsichtig auf die damals schon bekannte fehlende sterile Immunität der Corona-Impfungen hingewiesen hat und somit zu einer negativen Nutzen-Risiko-Abwägung bei ansonsten gesunden Kinder und Jugendlichen kam.

Wichtig wäre daher eine Aufarbeitung der Vorgänge von damals, denn die Taktik der bayerischen Staatsregierung ist klar: Schnell Gras über die Sache wachsen zu lassen und auf ein schlechtes Gedächtnis der Wähler zu setzen.

Jens Kammann, Hohenschäftlarn

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