Süddeutsche Zeitung

Ernährung:Deutsche wollen Tierwohl und regionale Lebensmittel

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Von Markus Balser

Die Mehrheit der Deutschen, etwa 90 Prozent ist einer Umfrage zufolge bereit, mehr Geld für Lebensmittel zu bezahlen, wenn die Tiere besser gehalten würden als es die Gesetze vorschreiben. Vier von fünf Verbrauchern wünschen sich ein staatliches Tierwohllabel. Das zeigt der aktuelle Ernährungsreport des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Im Oktober wurden etwa 1000 Deutsche ab 14 Jahren zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt. Der Bericht wurde heute in Berlin vorgestellt.

Was kochen und essen die Deutschen?

43 Prozent kochen so gut wie täglich, weitere 38 Prozent gaben an, etwa zwei- bis dreimal wöchentlich zu kochen. Knapp drei Viertel der Befragten (72 %) geben an, täglich Obst und Gemüse zu verzehren. Daneben werden Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Quark beliebter - bei zwei von drei Einwohnern stehen sie täglich auf dem Speiseplan. Fleisch und Wurst essen etwa 30 Prozent der Bürger täglich. 14 Prozent geben an, täglich Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine, Mineralien oder Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Männer und Frauen sind beim täglichen Verzehr von Süßigkeiten ungefähr gleichauf. 20 Prozent der Frauen essen täglich etwas Süßes, bei den Männern sind es 17 Prozent.

Was trinken die Deutschen?

Bevorzugter Durstlöscher in Deutschland ist Wasser, 91 Prozent der Befragten trinken es täglich. Dahinter in der Verbrauchergunst folgen Heißgetränke. 84 von 100 Menschen gönnen sich täglich eine Tasse Kaffee oder Tee. Softdrinks wie Cola oder Limonaden sowie Säfte kommen bei 24 Prozent täglich ins Glas.

Wie orientieren sich Käufer?

Die meisten Konsumenten wollen es laut dem Ernährungsreport beim Lebensmitteleinkauf genau wissen. Sie verlangen umfassende Informationen zu den angebotenen Produkten. Vier von fünf Deutsche halten Angaben zu enthaltenen Inhalts- und Zusatzstoffen, zur geografischen Herkunft der Waren sowie etwaige Warnhinweise für wichtig oder sehr wichtig.

Mehr als drei Viertel der Verbraucherinnen und Verbraucher (78 %) legen Wert auf regionale Lebensmittel. Frauen (85 %) und älteren Konsumenten ist dieses Kriterium deutlich wichtiger als Männern (70 %) und jüngeren Käufern. 86 Prozent der Über-60-Jährigen sind regionale Produkte wichtig, unter den 19- bis 29-Jährigen sinkt dieser Wert auf 63 Prozent.

Gegenüber den Vorjahren hat die Bedeutung von Siegeln zugenommen: Waren diese 2015 nur für jeden Dritten (33 %) ein Kriterium beim Einkauf, so achten inzwischen 41 Prozent auf die verschiedenen Siegel. Mehr als die Hälfte der Konsumenten achtet beim Kauf auf die Preise.

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