Süddeutsche Zeitung

Pilotenstreik in München:Etwa jeder zweite Flug fällt aus

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Wie sich der Pilotenstreik auf München auswirkt

Der geplante Ausstand der Lufthansa-Piloten hat erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr von und nach Bayern.

Am Münchner Flughafen fallen im Streikzeitraum bis Dienstag Abend etwa die Hälfte der geplanten Lufthansa-Flüge aus, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Am Dienstag sind nicht nur Kurz- und Mittelstreckenflüge betroffen, sondern auch Langstreckenpiloten legen ihre Arbeit nieder. 9 von 20 Langstreckenverbindungen von München könnten aber trotz Streiks geflogen werden, sagte eine Lufthansa-Sprecherin.

Im Gegensatz zu Frankfurt, wo am Dienstag große Teile des gesamten Lufthansa-Flugverkehrs zum Erliegen kommen, können in München zumindest noch einige Maschinen starten. Im gesamten Streikzeitraum waren in München nach Angaben der Lufthansa-Sprecherin 900 innerdeutsche und innereuropäische Flüge geplant. Mit Unterstützung der Lufthansa-Tochter CityLine und von Piloten, die normalerweise im Lufthansa-Management arbeiten, könne die Hälfte dieser Verbindungen geflogen werden.

Flüge zwischen Frankfurt und Nürnberg fallen aus

Nachdem die Vereinigung Cockpit (VC) für Dienstag einen zusätzlichen Streik auf den Langstreckenflügen der Lufthansa angekündigt hat, werden am zweiten Streiktag noch mehr Ausfälle erwartet. Auch der Nürnberger Flughafen ist vom Ausstand betroffen, es fallen Flüge zwischen Nürnberg und Frankfurt aus.

In dem Tarifkonflikt geht es um die sogenannte Übergangsversorgung. Die Lufthansa will, dass ihre Piloten später als bisher in den bezahlten Vorruhestand gehen - die Gewerkschaft wehrt sich dagegen.

Die Bahn rollt wieder

Nach dem Streik der Lokführer ist der Bahnverkehr in Bayern am Montagmorgen planmäßig angelaufen. Das bestätigte ein Sprecher der Deutschen Bahn in München. Kurz nach Ende des Streiks um 04.00 Uhr habe es noch kleinere Verspätungen gegeben, zwei Nachtzüge seien außerdem wegen des Streiks ausgefallen und demnach nicht in München angekommen. Ansonsten gebe es aber keine Störungen mehr, die auf den Streik zurückzuführen wären.

Die Lokführer der Gewerkschaft GDL hatten von Samstag früh bis Montag früh die Arbeit niedergelegt. Die Deutsche Bahn hatte in drei Stufen 5 Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von 30 Monaten angeboten. Die GDL will mit der Deutschen Bahn aber nicht nur für Lokführer, sondern auch für Schaffner verhandeln - diese werden bisher von der größeren Konkurrenzgewerkschaft EVG vertreten, der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft.

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