Süddeutsche Zeitung

Tourismus:Schlierseer Bürger entscheiden im Mai über Hotel-Neubau

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Der Gemeinderat hat am Dienstagabend einstimmig beschlossen, einen Bürgerentscheid zuzulassen.

Im Streit um einen Hotelneubau im oberbayerischen Schliersee werden im Mai die Bürger entscheiden. Der Gemeinderat beschloss am Dienstagabend einstimmig, einen Bürgerentscheid zuzulassen, wie die Gemeinde am Abend mitteilte. Als Datum setzten die Räte den 5. Mai fest.

Die Initiatoren der Bürgerinitiative Schlierseer Hof hatten unter dem Motto "Schliersees Schönheit bewahren - kein Megahotel am See" für das Bürgerbegehren rund 1300 Unterschriften gesammelt. Das sind etwa doppelt so viele, wie in dem 7000-Einwohner-Ort nötig gewesen wären.

Die Eigentümer des in die Jahre gekommenen Schlierseer Hofs wollen das Haus abreißen und größer neu bauen. Sie argumentieren, eine Sanierung sei teurer als der auf 55 Millionen Euro veranschlagte Neubau. Gegner kritisieren das rund 90 Meter lange und knapp 24 Meter hohe geplante Gebäude als zu groß und zu wuchtig.

"Wir befürworten die umfassende Renovierung, den Umbau oder den maßvollen Neubau des Schlierseer Hofs", sagte am Abend Alexander von Schoeler, Pressesprecher der Bürgerinitiative. Durch eine Bebauung nach aktuellen Plänen werde das Ortsbild jedoch deutlich gestört. Nun sollen die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, ob sie wollen, dass beim geplanten Neubau des Schlierseer Hofs die jetzige Größe der Bebauung nicht wesentlich überschritten wird.

Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) sagte bereits vor der Gemeinderatssitzung, es sei nicht schlecht, wenn so ein großes Projekt auf eine breite Basis gestellt werde. Er selbst verbindet mit einem möglichen neuen Hotel der gehobenen Klasse die Hoffnung, den Tourismus im Ort vor allem auch in der Nebensaison voranzubringen.

Die Eigentümer-Familie argumentiert, sie habe in Absprache mit der Gemeinde die Zimmerzahl bereits von 146 auf 116 reduziert. Weniger rechne sich nicht und ermögliche auch keine Finanzierung von der Bank, sagte Hotelier Marcel de Alwis. Sollten die Schlierseer Bürgerinnen und Bürger gegen den Neubau entscheiden, sehe er keine Perspektive für den weiteren Betrieb des Hauses.

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