Süddeutsche Zeitung

Passau:Donau übersteigt Neun-Meter-Marke

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Höchste Alarmstufe in Passau: Die Donau steigt innerhalb eines Tages um drei Meter an. Eine Familie musste im Kreis Eichstätt aus ihrem Auto gerettet werden.

Die Hochwassersituation in Bayern hat sich zugespitzt. In Passau wurde am Freitag die höchste Meldestufe 4 überschritten, wie der Hochwassernachrichtendienst in München mitteilte. In der niederbayerischen Stadt stieg das Wasser über die Neun-Meter-Marke 8,90 Meter - 24 Stunden zuvor waren es noch mehr als drei Meter weniger.

"Das Wasser ist sehr, sehr schnell gestiegen, aber ansonsten haben wir die Lage soweit möglich im Griff", sagte Stadtsprecher Herbert Zillinger. "Es ist ja nicht das erste Hochwasser in diesen Dimensionen." In den ufernahen Bereichen des Stadtzentrums standen etliche Gebäude in der Flut, die Anwohner verbarrikadierten die Eingänge. Ein Hotel wurde von der Feuerwehr zuvor auch gezielt geflutet, damit das schmutzige Donauwasser nicht eindringen kann.

Auch an den Pegeln der Fränkischen Saale, den Oberläufen des Weißen und Roten Mains und einigen Donau-Zuflüssen wurden kritische Pegelstände erreicht. Der Hochwassernachrichtendienst rechnete mit weiter steigenden Wasserständen an Main, Donau und deren Zuflüssen im Lauf des Freitags.

Entlang des schiffbaren Mains bis Steinbach galt Meldestufe 2 mit steigender Tendenz, unterhalb wurde Meldestufe 3 erreicht. An den Main-Zuflüssen wurden verbreitet die Meldestufen 2 und 3 überschritten. In Mönchröden/Röden im Itzgebiet und Wendelstein/Schwarzach im Einzugsgebiet der Rednitz gab es Überschwemmungen der Meldestufe 4.

Steigende Pegel im Donaugebiet

Im Donaugebiet waren besonders stark Naab und Regen betroffen. An vielen Stellen wurden die Meldestufen 3 und 4 erreicht. Während in diesem Gebiet viele seitliche Zuflüsse den Scheitel bereits erreichten, stiegen die Wasserstände von Naab und Regen weiter an. An Wörnitz und Altmühl waren vielerorts die Meldestufen bis Stufe 3 erreicht. In den Mündungsbereichen der Flüsse stiegen die Wasserstände weiter.

An den Pegeln der Vils und der Rott wurden vereinzelt die Meldestufen bis Stufe 3 überschritten. Der Hochwasserscheitel des Inn in Passau wurde im Lauf des Freitags erwartet. Da die Wasserstände an der Donau oberhalb Passaus weiter stiegen, erwartete der Hochwassernachrichtendienst am Wochenende mit einem Anstieg der Wasserstände in Passau.

Das Hochwasser führte in Niederbayern und der Oberpfalz am Freitag zu zahlreichen Straßensperren. Im Kreis Eichstätt blieb eine türkische Familie mit ihrem Auto auf der überfluteten Ortsumgehung von Dietfurt an der Altmühl stecken und musste von der Feuerwehr gerettet werden, wie die Polizei mitteilte.

In Püchersreuth im Kreis Neustadt an der Waldnaab zog ein Landwirt mit seinem Traktor einen auf der überfluteten Straße liegen gebliebenen Pkw aus dem Wasser. Zwtl: Ortsdurchfahrten überflutet Am Freitagmorgen spitzte sich die Lage vor allem an der Donau und an der Schwarzen Laber zu.

In Laaber und Beratzhausen waren die Ortsdurchfahrten überflutet. In Beratzhausen erreichte die Flut bereits die Häuser. In gefährdeten Gebieten geparkte Autos sollten abgeschleppt werden, falls sich ihre Besitzer nicht melden sollten. In zahlreichen Orten mussten viele Keller leer gepumpt werden. Der Deutschen Wetterdienst rechnete mit dem Ende des Dauerregens und Tauwetters im Lauf des Freitags. Vor allem im östlichen Bergland und den östlichen Alpen gab es noch Regenfälle und Schneeschmelze.

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dpa/dapd-bay/jab
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