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Schule:Mehr Mathematik und Deutsch an Grundschulen

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Ministerin Anna Stolz präsentiert ein Konzept, um die in der jüngsten Pisa-Studie offenbarten Lücken zu schließen. Das präzisiert Söders Ankündigungen.

Als Konsequenz aus den schlechten Pisa-Resultaten soll an Bayerns Grundschulen künftig nicht nur mehr Deutsch, sondern auch mehr Mathematik unterrichtet werden. Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) stellte am Freitag ein umfassendes Maßnahmenpaket vor, das über jüngste Ankündigungen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in dieser Woche hinausgeht. Konkret soll es in jeder Jahrgangsstufe von Klasse eins bis vier eine zusätzliche Stunde Deutsch geben, in der ersten und vierten Jahrgangsstufe jeweils eine zusätzliche Mathematikstunde.

Mithilfe einer flexiblen Stundentafel könne jede Schule außerdem individuelle Schwerpunkte setzen, teilte das Ministerium mit. "Durch die verpflichtenden Vorgaben schaffen wir mehr Zeit für Lesen, Schreiben, Rechnen", sagte Stolz. "Innerhalb dieses festen Rahmens bekommen die Schulen aber auch zusätzliche pädagogische Freiräume. Schließlich sind die Lehrkräfte die Profis vor Ort, die ihre Schülerinnen und Schüler am besten kennen."

Söder hatte auf der Winterklausur der CSU-Landtagsfraktion im oberfränkischen Kloster Banz eine Stunde mehr Deutsch pro Jahrgangsstufe angekündigt, alles andere aber noch offengelassen. Spekulationen, dass die Englischstunden in der Grundschule für mehr Deutsch und Mathematik gestrichen werden sollten, bewahrheiten sich nicht. Ministerin Stolz lässt die Schulen gemeinsam mit den Schulämtern entscheiden, was stattdessen zurückgestellt wird.

Deutsche Schülerinnen und Schüler hatten bei der internationalen Leistungsstudie Pisa zuletzt erschreckend schlecht abgeschnitten. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften lieferten die 15-Jährigen die schlechtesten Ergebnisse ab, die jemals bei Pisa in Deutschland gemessen wurden. Pisa ist die größte internationale Schulleistungsvergleichsstudie, die unter Federführung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung steht. Deutschland gehört zu einer Handvoll von Ländern, in denen der Leistungsabfall während der Corona-Pandemie besonders ausgeprägt war.

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