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Kinderbetreuung:Bayerns Familienministerin kündigt 50 000 neue Kitaplätze an

Das größere Problem bleibt aber der Personalmangel: Um mehr Erzieherinnen und Kinderpfleger zu gewinnen, möchte Ulrike Scharf mehr Azubis in die Fachakademien bringen.

Angesichts der massiven Kritik von Kita-Verbänden hat die bayerische Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) für diese Legislaturperiode weitere 50 000 Betreuungsplätze in Aussicht gestellt. In der letzten Legislaturperiode seien bereits mehr als 80 000 neue Plätze in Kitas geschaffen worden, sagte die Politikerin am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. Jetzt gehe es darum, dafür Personal zu bekommen.

Scharf setze alles daran, mehr Auszubildende in die Fachakademien zu bekommen. Wenn alles gut laufe, entspanne sich die Situation im Jahr 2026. Ursächlich für den steigenden Bedarf sei die wachsende Bevölkerung in Bayern. "Es ist eine der größten und herausforderndsten Aufgaben überhaupt, Kinderbetreuung sicherzustellen", sagte die Familienministerin. Sie habe großes Verständnis für die Nöte der Kommunen, der Kita-Verbände und der Beschäftigten. Kinderbetreuung sei für sie "eine der größten Aufgaben unserer Zeit".

Scharf warb für das umstrittene Programm für Quereinsteiger, welches sehr erfolgreich sei. Seit dem Start des Programms vor rund einem Jahr sei es gelungen, mehr als 5700 zusätzliche Menschen für den Beruf in der Kita zu gewinnen.

Bei einer Veranstaltung mit Fachkräften und Landespolitikerinnen vom Verband Kita-Fachkräfte Bayern hatten die Verbandsvertreterinnen unter anderem kritisiert, dass sich die Landespolitik nicht auf die Gewinnung von neuen Fachkräften versteifen dürfe, sondern auch die Bedürfnisse der bestehenden Fachkräfte in den Blick nehmen müsse - damit diese nicht wegen Überlastung und schwindender Qualität frustriert das System verließen. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass die Kindertagesstätten im Freistaat chronisch unterfinanziert seien.

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