Süddeutsche Zeitung

München:Spott über Söder in sozialen Medien

Der Ehrgeiz von Ministerpräsident Markus Söder ist groß: Zum deutschen Luft- und Raumfahrtstandort Nummer eins soll der Freistaat werden, 700 Millionen wolle Bayern investieren, einen eigenen Satelliten bauen und mit der TU München die größte Raumfahrt-Fakultät Europas mit 50 Professuren und 2000 Studienplätzen gründen. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen, angelegt ist die Strategie unter dem Namen "Bavaria One" auf zehn Jahre. Sie soll Wissenschaft und Forschung frischen Schwung geben. Die Opposition warf Söder "Bavarian Größenwahn" und großspurige Versprechen vor, aber härter trafen ihn vermutlich die Reaktionen in den sozialen Medien. Denn dort wurde Söder zur Zielscheibe von Spott. Warum?

Söder hatte auf Twitter gepostet: "Zukunft heißt Technologie. Bayern ist Marktführer: wir investieren in Digitalisierung, Robotik, künstliche Intelligenz, Hyperloop und Raumfahrt und entwickeln sogar Quantencomputer." Neben ihm ist ein überdimensioniertes Logo mit seinem Konterfei zu sehen, dazu der Slogan: "Bavaria One - Mission Zukunft." Die Antwort im Netz ließ nicht lange auf sich warten. "Lichtjahre vom gesunden Menschenverstand entfernt", schrieb jemand. Nun: Das Foto stammte nicht vom Beschluss in der Staatskanzlei, sondern von einem späteren Auftritt Söders bei der Jungen Union. Seit zwei Monaten verwendet die JU bereits dieses Logo im Wahlkampf. Doch dieser feine Unterschied überzeugte nicht alle.

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Quelle:
SZ vom 04.10.2018 / SZ
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