Süddeutsche Zeitung

Festival:Neuer Glanz

Startenor Jonas Kaufmann wird Intendant der Tiroler Festspiele Erl.

Von Egbert Tholl

Als vor einem Monat bekannt wurde, Bernd Loebe werde - wohl nicht ganz freiwillig - seine Intendanz der Tiroler Festspiele Erl vorzeitig und zwar nach der Sommerausgabe des Festivals 2024 beenden, gab es die aberwitzigsten Spekulationen über seine Nachfolge. Auf eine Idee kam niemand - doch diese, eine Sensation, wird Realität: Startenor Jonas Kaufmann wird in Nachfolge Loebes Intendant in Erl.

Sängerintendanten sind - gerade in Österreich - nicht neu. Cecilia Bartoli leitet die Salzburger Pfingstfestspiele, Brigitte Fassbaender war lange Intendantin des Tiroler Landestheaters in Innsbruck. Interessant dürfte in Erl allerdings werden, mit welchem logistischen Hintergrund Kaufmann dort einen neuen Festspielbetrieb etablieren wird.

Festspielgründer Gustav Kuhn, der wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe gehen musste, hatte eine Sänger- und Orchesterakademie in Italien im Hintergrund, Loebe ist sehr erfolgreicher Intendant der Oper Frankfurt. Erst war er auch deshalb der Wunschkandidat von Hans Peter Haselsteiner, Präsident und Mäzen der Festspiele, dann verkamen die ihm aber offenbar immer mehr zur Frankfurter Nebenspielstätte ohne eigenes Profil.

Das soll nun Jonas Kaufmann wiederherstellen. Glanz bringt er auf jeden Fall nach Tirol, denn er wird dort selbst auf der Bühne stehen, wenn auch nicht "zwangsläufig in jeder Spielzeit". Haselsteiner habe, so berichten österreichische Medien, der Findungskommission vorgeschlagen, die Suche abzubrechen und den Idealkandidaten Kaufmann zu ernennen.

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