Süddeutsche Zeitung

Prozess in Fürth:19-jährige Mutter setzt Baby aus und bekommt Bewährungsstrafe

Die junge Frau brachte das Kind in einem Treppenhaus zur Welt und legte es kurz darauf in ein Gebüsch. Sie sei in einer psychischen Ausnahmesituation gewesen, sagt das Gericht.

Sie hat ihr neugeborenes Baby direkt nach der Geburt ausgesetzt, nun ist eine 19-jährige Mutter dafür zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Die junge Frau habe sich in der Verhandlung geständig gezeigt und die Tat sehr bereut, teilte das Amtsgericht Fürth am Donnerstag mit. Sie sei aufgrund der Geburt und der vorherigen Leugnung der Schwangerschaft in einer psychischen Ausnahmesituation gewesen.

Die Frau hatte das Kind Anfang Juni nachts in einem Treppenhaus in Langenzenn (Landkreis Fürth) zur Welt gebracht und es gleich darauf eingewickelt in zwei Decken neben einer Klostermauer in ein Gebüsch gelegt. Ein Spaziergänger fand das stark unterkühlte Kind, es musste acht Tage künstlich beatmet werden. Laut Gericht hat das Baby die Tat aber letztendlich folgenlos überstanden und lebt derzeit gesund bei Pflegeeltern. Verurteilt wurde die Frau wegen Aussetzung des Kindes mit gefährlicher Körperverletzung.

Das Urteil war laut dem Amtsgericht Fürth bereits am vergangenen Donnerstag gefallen. An dem Tag wurde auch der Haftbefehl gegen die 19-Jährige aufgehoben, die seit der Tat in Untersuchungshaft gesessen hatte. Das Urteil ist rechtskräftig.

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