Süddeutsche Zeitung

Ex-Ministerpräsident:Stoiber hat genug Bürokratie beseitigt

Bayerns früherer Ministerpräsident beendet seinen Job als Anti-Bürokratie-Beauftragter bei der EU. Er findet: Er war erfolgreich.

Nach acht Jahren beendet der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber seine Tätigkeit als Anti-Bürokratie-Ratgeber bei der EU in Brüssel. Der Grund: Stoiber sieht seine zentralen Vorschläge inzwischen umgesetzt, so dass es aus seiner Sicht keinen Bedarf für seine Beratung mehr gibt.

Er stelle trotz gelegentlicher Rückfälle "ein grundsätzlich neues Denken fest", schrieb der CSU-Politiker in einem Brief an Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. "Nicht alles muss in Brüssel geregelt werden, was dort geregelt werden kann." Deshalb könne er guten Gewissens bitten, sein Mandat im März auslaufen zu lassen.

So hatte Juncker unter anderem Stoibers Vorschlag aufgegriffen, vor jede Initiative für eine neue Vorschrift einen "Bürokratie-Check" zu stellen. Stoiber hatte zunächst sieben Jahre eine "High Level Group" der EU zum Bürokratieabbau geleitet, zuletzt war er noch Sonderberater. Beide Ratgebertätigkeiten waren ehrenamtlich.

Dass der bekannt arbeitsfreudige Stoiber sich in sein heimisches Wohnzimmer zurückzieht, steht nicht zu befürchten. Beim FC Bayern ist er sowohl Leiter des Verwaltungsbeirats als auch Mitglied des Aufsichtsrats der FC Bayern München AG. Außerdem leitet Stoiber Beiräte bei ProSiebenSat.1, der Wirtschaftsprüfergesellshaft Deloitte sowie der Privatbank Donner & Reuschel und ist Präsidiumsmitglied des Deutsch-Russischen Rohstoff-Forums.

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