Süddeutsche Zeitung

CSU:Alois Glück beklagt Erosion der CSU

Deutliche Worte vom ehemaligen Landtagspräsidenten: Alois Glück fordert eine offene Debatte über den Führungsstil von Seehofer - und handelt sich Kritik vom Generalsekretär ein.

Der Vorsitzende der CSU-Grundsatzkommission, Alois Glück, hat eine offene Debatte über den Kurs der Partei und den Führungsstil des Parteichefs und bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer gefordert.

Wenn nicht einiges geändert werde, "dann wird wahrscheinlich der Erosionsprozess weitergehen", sagte Glück im Bayerischen Rundfunk.

Das Thema Verlässlichkeit müsse aufgearbeitet werden, "natürlich auch mit Blick auf den Bundestagswahlkampf". Ohne erkennbares Gesamtkonzept "wird man sich immer verlieren in den vielen taktischen Detailüberlegungen, und dann ist das Ganze nicht mehr überzeugend", sagte der ehemalige Landtagspräsident Glück.

Bei der Bundestagswahl hatte die die CSU mit 42,6 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 1949 erzielt.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt rief zur Geschlossenheit auf und wies die Forderungen des langjährigen Landtags-Fraktionschefs scharf zurück. "Alois Glück liegt da falsch. Es ist schade, dass der ehemalige Vordenker der CSU seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz nur für eine rückwärtsgewandte Selbstbespiegelung einsetzt", sagte er.

Die CSU gestalte bei den Koalitionsverhandlungen die Zukunft Deutschlands mit und setzt sich für Bayern ein. Das "sollte jeder in der Partei positiv begleiten und geschlossen mit anpacken", sagte Dobrindt.

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