Süddeutsche Zeitung

Bundestagswahl 2017:Seehofer plant eigenen Bundestagswahlkampf der CSU

Weil er nicht mit Angela Merkels Kurs einverstanden ist, will der bayerische Ministerpräsident einem Medienbericht zufolge 2017 selbst kandidieren.

Die Flüchtlingszahlen sinken, einer der größten Streitpunkte in der Union scheint damit in den Hintergrund zu rücken - doch das Verhältnis der Schwesterparteien ist nachhaltig beschädigt. Das zeigt nun auch ein neuer Vorstoß Horst Seehofers: Der bayerische Ministerpräsident plant einem Bericht zufolge einen eigenen Wahlkampf der CSU für die Bundestagswahl 2017. Dies gelte für den Fall, dass CDU und CSU ihre inhaltlichen Differenzen in der Flüchtlingspolitik und im Umgang mit der AfD nicht überbrücken können.

Auf einer Sitzung der Strategiekommission für die Bundestagswahl der Christsozialen sagte Bayerns Ministerpräsident nach Informationen des Spiegel, Angela Merkel könne nicht auf seine Unterstützung hoffen. Er wolle selbst auf Platz eins der Landesliste für den Bundestag kandidieren. Den Wählern müsse klar gezeigt werden, dass sie nicht Merkel, sondern die CSU wählten.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sagte dem Spiegel, es sei offen, ob es ein gemeinsames Wahlprogramm von CSU und CDU geben werde. "Ich habe mir nicht vorstellen können, dass CDU und CSU mal bei einem zentralen Thema so weit voneinander entfernt denken und agieren können, wie sich das in der Flüchtlingsfrage gezeigt hat."

Bereits zuvor hatte der Verkehrsminister von der CSU die Kanzlerin hart angegriffen: Merkels Konsenspolitik und die Linksverschiebung der CDU seien schuld am Erfolg der AfD, ätzte er.

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