Süddeutsche Zeitung

Blitzmarathon in Bayern:Mehr als 8600 Autofahrer tappen in die Radarfalle

Bayerns Polizei macht es Geschwindigkeitssündern 24 Stunden lang besonders schwer. Negativer Spitzenreiter ist ein Raser aus Oberbayern. Welche Entschuldigung er für sein Tempo anführt.

Beim bayerischen "Blitzmarathon" hat die Polizei 8690 Geschwindigkeitssünder erwischt. Das waren etwas weniger als im vergangenen Jahr, wie das Innenministerium am Samstag mitteilte. "Viel zu viele gefährden sich und andere durch zu schnelles Fahren", kritisierte Minister Joachim Herrmann (CSU). Und dies, obwohl es für die Aktion, die von Freitagmorgen bis Samstagmorgen lief, tagelang Vorankündigungen gegeben habe.

Die höchste Geschwindigkeitsübertretung wurde in der Nähe von Freising festgestellt. Dort war ein Autofahrer laut Polizei statt der erlaubten 60 Stundenkilometer mit Tempo 155 unterwegs. Ihm drohen nun drei Monate Fahrverbot, ein Bußgeld von bis zu 1400 Euro und zwei Punkte in Flensburg. Als Begründung für seine Geschwindigkeit hatte er der Polizei zufolge einen Magen-Darm-Virus angeführt, dessentwegen er schnell nach Hause müsse.

"Die Vernünftigen nehmen den Blitzmarathon zum Anlass, sich die Tempolimits auf ihren Fahrtstrecken wieder bewusst zu machen", sagte Herrmann. "Die Unbelehrbaren bekommen einen spürbaren Denkzettel." Auch im weiteren Jahresverlauf werde die Polizei verstärkt auf Geschwindigkeitsübertretungen achten. "Wer nach dem Blitzmarathon meint, in Bayern wieder rasen zu können, irrt gewaltig."

Zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit war laut Herrmann 2022 die Ursache für mehr als ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern. Die Zahl der dabei Getöteten stieg auf 147. Beim zehnten bayerischen Blitzmarathon waren rund 2000 Polizisten sowie kommunale Verkehrsüberwacher im Einsatz. Sie maßen die Geschwindigkeit an 1800 Messstellen.

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