Süddeutsche Zeitung

Umzüge und Bräuche:Wo in Bayern Fasching gefeiert wird

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In Franken gibt es bayernweit betrachtet besonders viel Narretei, andernorts im Freistaat geht es traditionell etwas ruhiger zu. Ein Überblick.

Mit den Faschingsumzügen neigt sich die Narrenzeit vom kommenden Wochenende an langsam dem Ende zu. Bayernweit erwarten die Veranstalter bis Faschingsdienstag Hunderttausende Zuschauer, die das bunte Treiben der Fastnachtsvereine und Elferräte am Straßenrand verfolgen wollen. Von Aschermittwoch an heißt es dann wieder: warten bis zum 11.11., wenn die nächste Session beginnt.

Einer der größten Umzüge ist traditionell der Würzburger Faschingszug am Sonntag (11. Februar). Nach Angaben von Zugmarschall Michael Zinnhobel sind 130 Gruppen mit etwa 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern angemeldet. Im vergangenen Jahr schauten laut Polizei mindestens 75 000 Menschen dem närrischen Treiben in der Innenstadt zu, zu Hochzeiten waren es mehr als 100 000.

Besonders viele Närrinnen und Narrhalesen sind auch stets in Nürnberg, Coburg, Bamberg und Bayreuth unterwegs. Am Sonntag schallt es in der Frankenmetropole wieder "Nämberch Ahaaaaaa" von den Wagen der Karnevalsgesellschaften, die den Zuschauern eine große Menge an Kamelle entgegenschleudern wollen. Zum alljährlichen Faschingszug haben sich neben den Nürnberger Karnevalsgesellschaften ungefähr 50 weitere Gruppen angemeldet. Der Umzug wurde den Veranstaltern zufolge erstmals urkundlich im Jahr 1397 erwähnt. Am Rosenmontag steht die Frankenmetropole ganz im Zeichen des Kinderfaschings. Zum 44. Mal findet der Gaudiwurm mittlerweile statt. Lautes Getöse und jede Menge Spaß versprechen die Veranstalter. Zu sehen sein sollen Narren der Nürnberger Krippen, Kindergärten, Horte, Freizeiteinrichtungen, Faschings- und Sportvereine sowie Schulklassen und Musikschulen.

In Bamberg soll die Party am Faschingsdienstag unter dem Motto "Fasching in der Galaxie - Planet der Fantasie" steigen. In Bayreuth feiern die Narren gleich vier Tage lang auf dem Marktplatz - vom 10. bis zum 13. Februar. Höhepunkt des Straßenfaschings soll ein Umzug am Sonntag sein. An diesem Tag findet in Coburg auch der Narrhalla-Gaudiwurm mit etwa 50 Gruppen und verschiedenen Kapellen statt. In Franken gibt es bayernweit betrachtet besonders viel Narretei.

Im Süden Bayerns sind eher Umzüge mit Masken Tradition, etwa in Oberbayern. Mit Schellen und teils auch mit Kuhglocken lärmend ziehen am "Unsinnigen Donnerstag" (8. Februar) Maskierte mit historischen geschnitzten Holzmasken - "Maschkera" - durch Orte wie Mittenwald. Nach altem Brauch läuten sie damit den Frühling ein und vertreiben die Dämonen der dunklen Jahreszeit. Neben Schellenrührern sind viele Figuren wie Goaslschnalzer, Jaklschutzer und Beserer zu sehen.

Am selben Tag gibt es in Dietfurt an der Altmühl den Chinesenfasching - auch hier kommen meist mehrere Tausend Zuschauer. In München wollen am Faschingsdienstag die Marktweiber auf dem Viktualienmarkt tanzen. Der Brauch geht auf den Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Die Damen von Obst-, Gemüse-, Käse- oder Brotzeitstandl sorgen mit Tanzeinlagen zu bekannten Hits für fröhliche Stimmung.

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