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9x9: Neun Ziele für neun Euro:Von der Wallfahrtskapelle Mariahilf durch das idyllische Lengenbachtal

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Mit dem Neun-Euro-Ticket lässt sich Bayern abseits von überlaufenen Attraktionen wie Neuschwanstein oder dem Blomberg erkunden. Die SZ stellt neun Touren für Wanderfans, Kulturbegeisterte und Naturliebhaber vor. Teil 5: Die Mariahilf-Schlaufe in der Oberpfalz.

Von Jasinta Then, Neumarkt in der Oberpfalz

Die Wanderung "Mariahilf-Schlaufe" startet in Neumarkt in der Oberpfalz und führt über 13 Kilometer durch die abwechslungsreiche Landschaft des Lengenbachtals 300 Meter bergauf und bergab. Ausgangs- und Endpunkt ist der Bahnhof von Neumarkt, den man in einer halben Stunde von Nürnberg aus erreicht. Vom Münchner Hauptbahnhof dauert die Anfahrt rund zweieinviertel Stunden.

Vom Neumarkter Bahnhof wandert man zunächst 3,5 Kilometer bergauf zur Wallfahrtskirche Mariahilf. Dort wartet das erste Highlight der Tour: ein toller Ausblick über die 40 000-Einwohner-Stadt Neumarkt, die Fränkische Alb und den Oberpfälzer Jura.

Weiter geht es durch den kühlen Wald des Heiligenholzes. Nach etwa 7,5 Kilometern gelangt man in die kleine Ortschaft Arzthofen im Tal der Weißen Laber, einem Nebenfluss der Altmühl. Von hier an ist der Wanderweg Teil der Hauptroute des Jurasteigs. Dieser führt durch einen Kiefernwald mit vielen Blaubeerbüschen bis zur Wallfahrtskapelle Lengenbach und weiter durch das landschaftlich abwechslungsreiche Lengenbachtal mit Auen und Kiefernwäldern. Hier flattern viele verschiedene Schmetterlingsarten herum.

Zurück in Neumarkt lohnt sich eine Besichtigung der Altstadt. Sie wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs schwer zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen unter anderem das Münster Sankt Johannes und das Rathaus. Einen Besucht wert ist die Neumarkter Residenz, die als ehemaliges Pfalzgrafenschloss von Pfalzgraf Johann in Auftrag gegeben wurde. Das Schloss war im Jahr 1443 fertig, brannte jedoch 1520 komplett ab. Seine Hofhaltung vergrößerte der Graf durch ein Renaissance-Schloss, ein Zeughaus und eine Hofkirche. Heute ist in der Residenz das Amtsgericht untergebracht. Charakteristisch für das Stadtbild sind außerdem die in Teilen erhaltene Stadtmauer, vier Stadttürme und zwei erhaltene Stadttore. Für Kunstinteressierte lohnt sich das Museum Lothar Fischer, der einen Großteil seiner Kindheit und Jugend in Neumarkt verbrachte und zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern nach dem Zweiten Weltkrieg zählt. Das Museum erbaute der kürzlich gestorbene Neumarkter Architekt Johannes Berschneider, die Verbindung von Bau und Kunst ist allein den Besuch wert.

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