Süddeutsche Zeitung

Bahnfahren:Nachfolger für den Fugger-Express

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Blau statt rot: Das Unternehmen Go-Ahead stellt neue Züge für Schwaben vor. Für die vielen Pendler sollen sie Verbesserungen bringen. Außerdem werden südlich von Augsburg bald Wasserstoffzüge getestet.

Von Maximilian Gerl, Augsburg

Auf eine der Folgen, die der Fahrplanwechsel Dezember mit sich bringen wird, konnten Bahnreisende dieser Tage einen Blick werfen. Auf mehreren Strecken rund um Augsburg wird dann nicht mehr wie bisher der rote Fugger-Express der DB Regio rollen - sondern fahren dann die weiß-blauen Züge von Go-Ahead, die das Unternehmen vergangene Woche vorgestellt hat. Demnach wird die künftige Bahnflotte Schwabens 44 Triebwagen des einstöckigen Mireos und zwölf Triebwagen des doppelstöckigen Desiro HC umfassen. Man freue sich zwar auf den Start, wird Fabian Amini, Geschäftsführer von Go-Ahead Bayern, in einer Mitteilung zitiert. "Gleichzeitig ist es auch für uns alle eine große Herausforderung, den Zugverkehr auf so vielen Strecken von einem Tag auf den anderen ins Laufen zu bringen. Daher bitte ich schon jetzt um Nachsicht und Geduld, sollte anfangs etwas nicht funktionieren."

Geduld hatten Pendlerinnen und Pendler schon in der Vergangenheit häufiger mitbringen müssen. Im Pünktlichkeitsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) - die im Auftrag des Freistaats den Regionalverkehr auf der Schiene bestellt und kontrolliert - schnitt der Fugger-Express 2021 unterdurchschnittlich ab. Auch bei der Servicequalität reichte es nur für Platz 18 von 31. Künftig sollen auf der stark frequentierten Strecke von Augsburg nach München mehr Sitzplatz-Kapazitäten im Berufsverkehr für Entlastung sorgen. Auch die Sitzabstände seien großzügiger bemessen worden, heißt es von Go-Ahead. Hublifte und ausklappbare Rampen sollen Rollstuhlfahrern beim Ein- und Ausstieg helfen. Die Möglichkeit, sich mit Smartphone und Laptop ins bordeigene WLAN einzuwählen, wird fürs laufende Jahr 2023 erwartet: Diese Funktion hat der Freistaat nachträglich beauftragt.

Weitere ungewohnte Züge könnten Reisende zudem bald auf den Strecken von Augsburg nach Peißenberg, Kaufering und Füssen zu Gesicht bekommen. Hier sollen von voraussichtlich Mitte kommenden Jahres an Wasserstoffzüge testweise verkehren und Fahrten der Bayerischen Regiobahn übernehmen. "Der Einsatz im Freistaat mit seinen vielen kurven- und neigungsreichen Strecken stellt besondere Ansprüche an die Züge", teilte die BEG ebenfalls vergangenen Woche mit. Ein Testbetrieb südlich von Augsburg sei da prädestiniert.

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